Dieser Rekordanstieg markiert einen bedeutenden Moment für den deutschen Aktienmarkt. Bereits seit Tagen legt der Frankfurter Börsenindex eine bemerkenswerte Aufwärtsrally hin. Privatanleger sollten nun Ihre Aktienportfolios im Blick behalten - und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
DAX-Rekordhoch: Ursachen für die Aufwärtsrally
Am Freitagmorgen war der DAX direkt nach dem Handelsstart kräftig gestiegen und hatte im Handelsverlauf bei mehr als 17.198 Punkten ein neues Allzeithoch markiert - ein Plus von über 0,8 Prozent gegenüber dem Vortag. Eine Ende der positiven Entwicklung zeichnet sich derzeit nicht ab. Zum Handelsende ging dem Börsenbarometer etwas die Luft aus. Letztlich ging der DAX mit einem Plus von 0,42 Prozent bei 17.117,44 Zählern aus dem Freitagshandel. Auf Wochensicht gewann der DAX damit 1,1 Prozent. Dieses Allzeithoch unterstreicht die Dynamik und Stabilität des deutschen Aktienmarktes und verspricht auch weiterhin spannende Entwicklungen für Investoren in der Zukunft. Der MDAX der mittelgroßen Werte stieg am Freitag um 0,35 Prozent auf 26.148,08 Punkte.
Rückenwind für den deutschen Aktienmarkt war einmal mehr von der Wall Street gekommen. Im späten Donnerstagshandel hatten die US-Börsen ihre Gewinne noch etwas ausgebaut. US-Konjunkturdaten waren zwar uneinheitlich ausgefallen, Investoren schauten aber vor allem auf eher schwache Einzelhandelsumsätze. Sorgen, dass die Konsumlaune überhitzt, seien gemindert worden, schrieb Experte Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management.
Eine starke Kauffreude kann die Preise und damit auch die Inflation nach oben treiben. In dem Fall würde die US-Notenbank Fed womöglich noch länger mit einer ersten Leitzinssenkung warten. Vor diesem Hintergrund richten sich zum Wochenschluss die Blicke auf weitere Konjunkturdaten aus den USA. Die Erzeugerpreise sowie das Konsumklima der Uni Michigan werden am Nachmittag veröffentlicht.
Hinzu kommen die Erwartungen an Zinssenkungen sowie überwiegend gute Quartalszahlen, die die Rekordrally an den Aktienmärkten befeuern. Der Zeitpunkt für erste Zinssenkungen scheint derzeit in den Hintergrund zu rücken, wichtig ist Marktteilnehmern allein, dass es sie bald geben wird.
Steigende Aktienmärkte - so sollten Anleger nun reagieren
Mit dem Erreichen des DAX-Rekordhochs bei annähernd 17.198,45 Punkten stellt sich für Anleger und Investoren nun die Frage: Wie sollten sie in dieser Phase agieren?
Beobachten Sie unbedingt die weitere Entwicklung. Mit der - angesichts der wirtschaftlich schwierigen Lage in Deutschland und Europa - etwas irrationalen Rekordjagd des DAX steigen auch die Risiken. Nach einem starken Anstieg wie diesem können deshalb Gewinnmitnahmen eine vernünftige Strategie sein. Überprüfen Sie Ihr Portfolio und evaluieren Sie, ob es möglicherweise sinnvoll ist, Teile der Gewinne zu realisieren. So können Sie Kapital sichern und gleichzeitig von bereits erzielten Erträgen profitieren. Möglicherweise wird so auch Kapital frei, um in andere aussichtsreiche Assets zu investieren, bei denen aktuell mehr Luft nach oben möglch ist.
In Zeiten von Rekordhochs ist es zudem wichtig, die eigene Risikotoleranz zu überprüfen. Wer nun nicht bereit ist, kurzfristige Schwankungen zu tolerieren, sollte sein Portfolio in Richtung stabilerer Anlagen justieren. Bei der aktuellen Zinssituation bietet sich beispielsweise eine langfristige Festgeldanlage an. Beachten Sie dabei aber unbedingt, dass Sie Ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum fest anlegen und in dieser Zeit nicht darüber verfügen können.
Behalten Sie deshalb auch immer ausreichend Liquidität bei, um auf unerwartete Entwicklungen an den Börsen reagieren zu können. Eine gewisse Reserve ermöglicht es Ihnen, bei möglichen Rückgängen am Markt günstig wieder einzusteigen.
Außerdem wichtig: Auch wenn der DAX auf einem Rekordhoch notiert, ist es weiterhin entscheidend, dass Anleger und Investoren ihr Portfolio weiterhin gut diversifizieren. Streuen Sie Ihr Risiko über verschiedene Branchen und Assetklassen, um etwaige Marktschwankungen abzufedern.
Es ist wichtig zu betonen, dass ein Rekordhoch nicht gleichbedeutend mit nun folgenden Kursrückgängen oder sogenannten Korrekturen ist. Die Aufwärtsrally kann auch zu weiteren Kursgewinnen führen, das ist nicht vorherzusehen. Aber die Wahrscheinlichkeit für mittelfristig niedrigere Kurse steigt - auch aufgrund der wirtschaftlichen Situation in Deutschland steigt. Insgesamt sollten Sie als Anleger in einer solchen Marktphase ruhig und besonnen agieren. Es kann hilfreich sein, sich bei Unsicherheiten von einem Finanzberater beraten zu lassen, um die individuell beste Vorgehensweise zu finden.