Politik

Donald Trump gab als US-Präsident CIA-Operation gegen China in Auftrag

Lesezeit: 2 min
15.03.2024 12:46  Aktualisiert: 15.03.2024 12:46
Immer wieder sorgen Nachrichten über Donald Trump für Irritationen weltweit. Donald Trump gab als US-Präsident CIA-Operation gegen China in Auftrag, wie es scheint. Es sind derlei Meldungen, die den US-Wahlkampf schnell anheizen dürften.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Donald Trump hat während seiner Amtszeit als US-Präsident nach Angaben von Insidern dem Auslandsgeheimdienst CIA grünes Licht für eine verdeckte Kampagne in chinesischen sozialen Medien gegeben. Ziel sei es gewesen, die öffentliche Meinung in China gegen die Regierung in Peking aufzubringen, sagten drei ehemalige US-Beamte, die nach eigenen Angaben von dem Vorgang Kenntnis hatten, der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach stellte die CIA ein kleines Team von Agenten zusammen, das ausgestattet mit falschen Internetidentitäten negative Erzählungen über die Regierung von Xi Jinping verbreiten und verunglimpfende Informationen an ausländische Nachrichtenportale leaken sollte.

Trump soll den Startschuss für das Programm 2019 gegeben haben. Berichtet wurde darüber bislang nicht. Das CIA-Team verbreitete den Insidern zufolge Vorwürfe, wonach Mitglieder der regierenden Kommunistischen Partei unrechtmäßig erworbenes Geld im Ausland verstecken würden. Zudem stellten sie Chinas Seidenstraßen-Initiative als korrupt und verschwenderisch dar. Die Bemühungen innerhalb Chinas sollten Paranoia unter den dortigen Spitzen schüren und die Regierung dazu bringen, Ressourcen für die Verfolgung von Eindringlingen in das von Peking streng kontrollierte Internet aufzuwenden, sagten zwei ehemalige US-Beamte. "Wir wollten, dass sie Geister jagen."

Stellungnahmen weder von Trump noch vom CIA

Eine CIA-Sprecherin sowie Sprecher Trumps lehnten Stellungnahmen ab. Auch nicht äußern wollten sich John Bolton und Robert O'Brien, die beide im Jahr der Unterzeichnung des verdeckten Aktionsbefehls nacheinander unter Trump den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters innehatten. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte, der Bericht über die CIA-Initiative zeige, dass die US-Regierung den "öffentlichen Meinungsraum und Medienplattformen als Waffen nutzt, um falsche Informationen zu verbreiten und die internationale öffentliche Meinung zu manipulieren".

Trump hatte während seiner von 2017 bis Anfang 2021 dauernden Präsidentschaft einen härteren Kurs gegenüber China eingeschlagen als viele seiner Vorgänger. Bei der Wahl im November will er die Rückkehr ins Weiße Haus schaffen. Nach Angaben der Insider war die CIA-Operation eine Reaktion auf jahrelange aggressive verdeckte Bemühungen Chinas, seinen globalen Einfluss zu erhöhen. Den Insidern zufolge ermöglichte das Programm es der CIA, nicht nur in China aktiv zu werden, sondern auch in Ländern auf der ganzen Welt, in denen die USA und die Volksrepublik um Einfluss konkurrieren. Vier ehemalige Beamte sagten, die Operation habe die öffentliche Meinung in Südostasien, Afrika und dem Südpazifik zum Ziel gehabt. "Das Gefühl war, dass China mit Baseballschlägern aus Stahl auf uns zukam und wir mit hölzernen zurückschlugen", sagte ein ehemaliger Sicherheitsbeamter.

Reuters konnte nicht ermitteln, welche Auswirkungen ein solches Geheimprogramm gehabt haben könnte. Auch ließ sich nicht feststellen, ob die Regierung von Trumps Nachfolger Joe Biden das CIA-Programm beibehalten hat. Kate Waters, eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der Biden-Regierung, lehnte es ab, sich zur Existenz eines solchen Programms zu äußern oder dazu, ob es noch aktiv sei. Zwei auf Geheimdienste spezialisierte Historiker sagten Reuters, dass eine vom Präsidenten erteilte Befugnis für eine verdeckte CIA-Aktion oft über Regierungen hinweg bestehen bleibe. (rtr)


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...