Wirtschaft

Inflationsdruck: Rentner nicht härter als andere Haushalte getroffen

Eine neue IW-Studie zeigt, dass die Inflation Rentner genauso hart wie andere Haushalte trifft. Stabile Renten und Entlastungen wie Wohngeld-Plus halten die Belastungen in Schach.
04.04.2024 11:06
Aktualisiert: 04.04.2024 11:06
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inflationsdruck: Rentner nicht härter als andere Haushalte getroffen
Stabile Renten und Entlastungen wie Wohngeld-Plus halten die Rentnerbelastungen in Grenzen (Foto: dpa). Foto: Jan Woitas

Rentnerhaushalte haben im Jahr 2023 nicht stärker unter der Inflation gelitten als andere Gruppen in Deutschland. Dies ergibt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Trotz der Herausforderungen, die spätestens seit 2022 durch steigende Preise entstanden sind, hielten sich die Kaufkrafteinbußen von Rentnern im Vergleich zu anderen Haushalten in Grenzen.

Seit 2018 verzeichneten gesetzlich versicherte Rentnerhaushalte einen Rückgang der Kaufkraft um 1,7 Prozent. Dieser Wert lag bei anderen Haushaltstypen bei 2,2 Prozent.

Die Rentner profitierten der IW zufolge insbesondere während des ersten Jahres der Coronapandemie von stabilen Einkommen. Andere Einkommensgruppen, wie Selbständige und Beschäftigte in Kurzarbeit, mussten finanzielle Einbußen hinnehmen.

Hohe Lebensmittelpreise treffen einkommensschwache Haushalte

Der Krieg in der Ukraine hat laut IW zu einem Anstieg der Preise für Energie, Verkehr und Nahrungsmittel geführt: Obwohl gestiegene Energiekosten Rentnerhaushalte besonders hart trafen, führte deren geringere Abhängigkeit vom Auto zu einer Ausbalancierung der Mehrbelastungen. Im Jahr 2023 setzte sich demnach diese Entwicklung fort. Vor allem einkommensschwache Haushalte litten unter den hohen Lebensmittelpreisen, wobei die unteren 20 Prozent der Rentnerhaushalte durchschnittlich 324 Euro weniger zur Verfügung hatten als 2018.

„Rentner sind ähnlich stark von der hohen Inflation betroffen gewesen wie sonstige Haushalte in der Bevölkerung“, erklärt IW-Ökonom Maximilian Stockhausen. Er hebt hervor, dass insbesondere einkommensschwache Haushalte, zu denen auch Rentner zählen, durch die gestiegenen Lebensmittelpreise belastet wurden. Die Wohngeld-Plus-Reform 2023 sei eine angemessene Reaktion gewesen, und angesichts einer abflauenden Inflation seien derzeit keine weiteren Entlastungen erforderlich.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
avtor1
Farhad Salmanian

Zum Autor:

Farhad Salmanian arbeitet bei den DWN als Online-Redakteur. Er widmet sich den Ressorts Politik und Wirtschaft Deutschlands sowie der EU. Er war bereits unter anderem für die Sender BBC und Radio Free Europe tätig und bringt mehrsprachige Rundfunkexpertise sowie vertiefte Kenntnisse in Analyse, Medienbeobachtung und Recherche mit.

DWN
Politik
Politik US-Juristin warnt: Trump bedroht die Meinungsfreiheit in nie dagewesenem Ausmaß
19.10.2025

Die US-Juristin Nadine Strossen warnt vor einer beispiellosen Bedrohung der Meinungsfreiheit unter Donald Trump. Der Ex-Präsident greife...

DWN
Technologie
Technologie Elektroschrott: Europa sitzt auf Millionen Tonnen wertvoller Rohstoffe
19.10.2025

Europa produziert jährlich über 10 Millionen Tonnen Elektroschrott – doch der Großteil bleibt ungenutzt. In alten Handys, Laptops und...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold, Anleihen, Tagesgeld: Wo Ihr Geld heute noch sicher ist und Rendite bringt
19.10.2025

Krisen, Kriege, Inflation: Die großen Verwerfungen unserer Zeit beeinflussen auch Investitionspläne. Während Kleinanleger auf Tagesgeld...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktivrente: Warum der steuerfreie Zuverdienst problematisch ist
19.10.2025

Die Regierung will Rentner zum Weiterarbeiten motivieren und einen steuerfreien Zuverdienst ermöglichen – bis zu 2.000 Euro pro Monat...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Halbleitermarkt im Blick: Chinesische Investoren nach Nexperia-Fall im Fokus
19.10.2025

Die Kontrolle über strategisch wichtige Unternehmen in Europa gewinnt angesichts der Spannungen zwischen China und den USA an Bedeutung....

DWN
Technologie
Technologie Sex mit der KI? ChatGPT soll Erotik-Funktion erhalten
19.10.2025

Sexy ChatGPT? Laut dem Chef der Entwicklerfirma OpenAI soll der Chatbot bis Jahresende auch Erotik anbieten. Details sind noch unklar.

DWN
Technologie
Technologie Cybersecurity: Was Firmen jetzt tun müssen, um den Cyberkrieg zu überleben
19.10.2025

Die digitale Kriegsführung ist längst Realität, doch viele Unternehmen verkennen das Ausmaß der Bedrohung. Zwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft JPMorgan-Chef Dimon warnt: Die Party an den US-Börsen ist vorbei – jetzt zählen Waffen statt Aktien
18.10.2025

JPMorgan-Chef Jamie Dimon zeichnet ein düsteres Bild der Weltwirtschaft: Er warnt vor einer harten Marktkorrektur, kritisiert die Politik...