Nach einem starken Jahresauftakt sind die deutschen Exporte im Februar wieder gesunken. Die Exporteure haben im Februar weniger Waren ins Ausland geliefert. Zum Vormonat Januar sank der Wert der Ausfuhren um 2,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Verglichen mit dem Vorjahresmonat verringerten sich die Exporte um 4,4 Prozent auf 132,9 Milliarden Euro. Bei den Importen wurde innerhalb eines Jahres ein Minus von 8,7 Prozent auf 111,5 Milliarden Euro verzeichnet.
Einen Rückgang gab es im Handel mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Im Februar gingen kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 72,9 Milliarden Euro in die wichtigste Absatzregion für Waren "Made in Germany". Das waren 3,9 Prozent weniger als im Januar. Die Exporte in Länder außerhalb der EU stiegen dagegen leicht um 0,4 Prozent auf 60,0 Milliarden Euro. Wichtigstes Abnehmerland blieben die USA, hier gab es ein deutliches Plus von 10,2 Prozent. Die Ausfuhren nach China nahmen dagegen um 0,6 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro ab.
Das globale Konjunkturumfeld bleibe für die exportabhängige deutsche Wirtschaft "herausfordernd", sagte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch angesichts dieser Entwicklung. Im vergangenen Jahr hatten Deutschlands Exporteure bereits die Schwäche des Welthandels und die Folgen geopolitischer Krisen zu spüren bekommen.
Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im März allerdings deutlich aufgehellt, was Experten auf eine bessere Entwicklung hoffen lässt. Das Barometer für die Exporterwartungen legte auf minus 1,4 Punkte zu, von minus 7,0 Punkten im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Unternehmensumfrage herausfand. Das ist der zweite Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Mai 2023. "Der Welthandel dürfte in den kommenden Monaten anziehen", kommentierte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.