Finanzen

Studie: Falsches Timing beim Einkauf kostet Verbraucher viel Geld

Der falsche Zeitpunkt beim Kauf von Konsumgütern verursacht erhebliche Mehrkosten für Verbraucher. Das lässt sich nicht immer vermeiden, aber wir alle sollten bei bestimmten Produkten und Zeiträumen genauer hinschauen.
13.04.2024 07:21
Aktualisiert: 13.04.2024 09:00
Lesezeit: 2 min

Der falsche Zeitpunkt beim Kauf von Konsumgütern wie Mode oder Elektronik kostet die deutschen Verbraucher einer neuen Studie zufolge viel Geld. Die ständig wechselnden Preise belasteten sie im vergangenen Jahr mit 94,5 Milliarden Euro oder 2268 Euro je Haushalt, wie aus einer Untersuchung der britischen Großbank Barclays hervorgeht. Die Summe sei damit zwar geringer als im Rekordjahr 2022 mit gut 2500 Euro, liege aber immer noch deutlich über dem Schnitt der Jahre 2015 bis 2021 von 1443 Euro.

„Wie die Inflation hat sich 2023 auch die Höhe der Preisschwankungen im Vergleich zum Vorjahr reduziert“, sagte der für das Privatkundengeschäft von Barclays in Deutschland und Österreich verantwortliche Manager Tobias Grieß. „Dennoch bleibt für Verbraucherinnen und Verbraucher ein enormes Einsparpotenzial, wenn sie manche Anschaffungen geschickt zeitlich planen.“

Ein Viertel der Mehrkosten relativ einfach vermeidbar

Fast drei Viertel der Mehrbelastung entfiel dabei auf die Bereiche Lebensmittel, Verkehr, Mieten und Energie, deren Kaufzeitpunkt die Verbraucher allerdings kaum beeinflussen können. Bei den restlichen rund 26 Prozent der Kosten - insgesamt 586 Euro pro Haushalt - handelt es sich jedoch um Käufe von Konsumgütern. Hier lässt sich der Studie zufolge Geld sparen, wenn der beste Zeitpunkt getätigt wird.

Barclays hat für ausgewählte Produkte die Preisdifferenz zwischen dem jeweils günstigsten und dem teuersten Monat erhoben. So schwankten die Preise für Kleidung überdurchschnittlich stark: Im Mittel betrug der Unterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Monat 10,6 Prozent. Die Preise für Haushalts- und Gartenartikel schwankten um 6,8 Prozent, die für Elektronikartikel, Pkw und Autozubehör jeweils um 5,4 Prozent.

„Insbesondere bei Produkten mit hohen Preisschwankungen lohnt es sich, bei einem günstigen Preis zuzugreifen“, sagte Grieß. „Wir sehen, dass unsere Kreditkartenkunden von dieser Option immer mehr Gebrauch machen und zum Beispiel Ratenzahlungen nutzen, um sich einen guten Preis zu sichern.“

Bei Unterhaltungselektronik sollte man genauer hinschauen

Die Studie ist auch der Frage nachgegangen, wann die Chancen auf einen günstigen Preis statistisch besonders gut stehen. Demnach sollten Verbraucher für Pkw und Autozubehör sowie Anschaffungen für Haushalt und Garten im Januar und Februar nach Schnäppchen Ausschau halten.

Bei Unterhaltungselektronik sollte man ebenfalls genauer hinschauen: So waren E-Book-Reader, Kopfhörer und PC-Zubehör statistisch gesehen im März und April am günstigsten. Im August lohnt es sich, die Preise für Smartwatches, Fitness-Tracker und Camcorder zu beobachten. In der Vorweihnachtszeit im November und Dezember ließen sich dagegen oft gute Preise für Laptops, Heimkino-Anlagen, Spielekonsolen, Fernseher oder Mobiltelefone ohne Vertrag erzielen.

Da sich die ermittelten Preisschwankungen auf Durchschnittspreise beziehen, fällt das mögliche Einsparpotenzial für Verbraucherinnen und Verbraucher häufig sogar noch höher aus, so die Barclays-Studie. So dürfte die Differenz zwischen dem günstigsten und dem höchstmöglichen Preis eines Produktes im Jahresverlauf den ermittelten Durchschnittswert deutlich übersteigen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Micron Technology-Aktie und der KI-Boom: Experten sehen Parallelen zu Nvidia
19.12.2025

Der KI-Boom verändert den Halbleitermarkt und lenkt den Blick auf Speicherhersteller. Kann die Micron Technology-Aktie dauerhaft von...

DWN
Politik
Politik EU lockert Gentechnik-Vorgaben: Was sich im Supermarkt ändert und wo Chancen und Risiken liegen
19.12.2025

Die EU stellt die Weichen für lockerere Gentechnik-Vorgaben – mit Folgen für Supermärkte, Kennzeichnung und Landwirtschaft....

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt SumUp-IPO 2026: Wie SumUp-Gründer Daniel Klein eines der größten Fintechs Europas an die Börse bringt
19.12.2025

Ob Taxi oder Dönerbude: Die kleinen weißen SumUp-Terminals haben die Kartenzahlung in deutschen Kleinstbetrieben etabliert. Nun führt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verbrenner-Aus: EU lockert Vorgaben und setzt den Fokus auf Unternehmen und Hersteller
19.12.2025

Die Europäische Kommission richtet ihre Verkehrsklimapolitik neu aus und verändert damit die Rahmenbedingungen für Industrie und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose 2026: Kurs erholt sich – Experten streiten über den weiteren Weg
19.12.2025

Der Bitcoin-Kurs schwankt, die Jahresendrally bleibt aus – und doch überbieten sich Experten mit kühnen Zielen. Zwischen 87.900 Dollar...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt die besten Dividenden-Aktien kaufen: Diese Titel überzeugen Experten von Morningstar
19.12.2025

Dividenden gelten für viele Anleger als stabiler Ertragsanker in unsicheren Marktphasen. Doch woran lässt sich erkennen, welche...

DWN
Politik
Politik E-Autos: Kfz-Steuerbefreiung bei Elektroautos bis 2035 verlängert
19.12.2025

Elektroautos sollen länger steuerfrei bleiben – doch die neuen Regeln haben einen Haken. Ein Beschluss im Bundesrat verschiebt Fristen,...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Finanzierung bis 2027: EU einigt sich auf 90 Milliarden Euro – Moskau spottet
19.12.2025

Die EU hat sich nach zähem Ringen auf eine Ukraine-Finanzierung bis 2027 geeinigt. Ein zinsloser Kredit über 90 Milliarden Euro soll...