Der Dax hat am Montag einen Erholungskurs eingeschlagen und die wichtige Marke von 18.000 Punkte wieder überwunden. Allerdings steht dieser Stabilisierungsversuch angesichts der Eskalation im Nahost-Konflikt auf tönernen Füßen.
Europas Aktienmärkte positiv – trotz Eskalation im Iran-Israel-Konflikt
Zum Handelsstart gewann der deutsche Leitindex 0,60 Prozent auf 18.037,46 Punkte. In den vergangenen zwei Wochen war der Dax in den Korrekturmodus gewechselt, nachdem er nach Ostern noch ein Rekordhoch bei 18 567 Punkten markiert hatte. Von dort aus hatte zwischenzeitlich fast vier Prozent eingebüßt.
Der MDax verlor am Montag 0,20 Prozent auf 26 524,59 Zähler. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Euroregion, stieg um 0,57 Prozent auf 4983,34 Punkte.
Der Luftangriff des Iran auf Israel am Samstag wurde an den Börsen weitgehend ignoriert. Die Anleger hätten sich bereits vor dem Wochenende auf einen Militärschlag eingestellt, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Es herrsche sogar eine gewisse Erleichterung darüber, dass der iranische Angriff nicht noch heftiger ausgefallen sei. Allerdings ist noch unklar, wie Israels Staatsführung reagieren wird. Medienberichten zufolge ist dies noch nicht entschieden. An den Börsen im Nahen und Mittleren Osten blieben unterdessen größere Verluste aus.
Ölpreise sinkt leicht nach spitzem Anstieg vom Sonntag
Die Ölpreise sind am Montag trotz des iranischen Angriffs etwas gesunken. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 90,09 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um 44 Cent auf 85,22 Dollar.
Am Freitag waren die Ölpreise wegen der Sorgen vor einem Krieg zwischen Israel und dem Iran auf den höchsten Stand seit Herbst 2023 gestiegen. Zeitweise wurde Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee über 92 Dollar gehandelt. Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit rund 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern direkt angegriffen, die aber nach Angaben Israels fast alle abgefangen worden seien. Israels Staatsführung hat Medienberichten zufolge noch nicht entschieden, wie sie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagieren soll.
Am Ölmarkt wurde darauf verwiesen, dass die USA die Regierung von Israel dazu angehalten haben, einen möglichen Schlag gegen den Iran und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen und auf die Risiken einer Eskalation hingewiesen. Die Lage im Nahen Osten könnte nicht weiter eskalieren, wenn die israelische Regierung dem Rat der US-Regierung folge und auf Vergeltungsmaßnahmen verzichte, heißt es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Investmentbank RBC Capital Markets.