Finanzen

Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein Niveau, das Investoren besorgt.
16.04.2024 10:44
Aktualisiert: 16.04.2024 10:44
Lesezeit: 2 min
Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
DAX im Korrekturmodus, Investoren sind besorgt (Foto: dpa). Foto: Boris Roessler

Der Erholungsversuch des DAX zum Wochenstart ist gescheitert. Am Dienstag ging es nach unten. Die Unsicherheit an den Börsen ist laut Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, so hoch wie lange nicht mehr. Dabei sei der Leitindex weiter im Korrekturmodus und folge nun, wie bereits die Aktienmärkte in Asien, der US-Börsenschwäche. Wall Street und Nasdaq hatten nach dem Xetra-Schluss deutlich nachgegeben. Zum einen beunruhigt das Thema Zinsen die Anleger, zum anderen die sich weiter zuspitzende Situation im Nahen Osten.

Im frühen Handel büßte der DAX annähernd 1,4 Prozent auf unter 17.780 Punkte ein. Der MDAX verlor noch mehr und der EuroStoxx 50, der Leitindex der Euroregion, büßte ebenfalls mehr als 1,4 Prozent ein.

Auf seinem Erholungspfad am Montag hatte das deutsche Börsenbarometer zeitweise die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend übersprungen und war in Richtung 18.200 Punkte geklettert. Im Verlauf gab er aber einen Großteil seiner Gewinne wieder ab, weshalb Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets warnt: "Solange es dem DAX nicht gelingt, die Schlüsselunterstützung bei 18.200 Punkten zurückzuerobern, bleibt er im Korrekturmodus." Bei einer weiteren Eintrübung der Nachrichtenlage sei sogar ein Fall bis auf 17.700 und anschließend 17.000 Punkte denkbar.

Angesichts starker US-Wirtschaftsdaten wie dem Arbeitsmarktbericht oder den Einzelhandelsumsätzen sowie der hartnäckigen Inflation stellen sich vermehrt Anleger die Frage, ob es in diesem Jahr überhaupt eine Zinssenkung in der weltgrößten Volkswirtschaft geben wird. Nun hat auch noch Notenbank-Vertreterin Mary Daly betont, dass die Fed mit Senkungen keine Eile habe und es in der Inflationsbekämpfung noch eine Menge zu tun gebe. Zudem schwebt über dem Markt die dunkle Wolke der Nahost-Eskalation vom Wochenende.

Bevor sich die Blicke hierzulande auf die ZEW-Umfrage richten, von der sich der Markt eine Stimmungsverbesserung auf niedrigem Niveau verspricht, zogen einige wenige Einzelwerte Aufmerksamkeit auf sich.

So legten Beiersdorf nach Umsatzzahlen zum ersten Quartal und einer angehobenen Umsatzprognose für 2024 um 0,7 Prozent zu. Damit zählten sie zu den raren Gewinnern im DAX. Nur die Anteile von Fresenius legten noch deutlicher zu. Die Papiere des Krankenhausbetreibers gewannen ohne Nachrichten als Spitzenwert 3,4 Prozent. Sie zählen allerdings zu den defensiven Aktien, die also deutlich weniger unter der Konjunktur leiden oder von ihr besonders profitieren wie zyklische Unternehmen, etwa aus der Chemie- oder Autobranche.

Im MDAX gewannen Nordex als einer der Favoriten 0,5 Prozent. Der Windkraftanlagenhersteller veröffentlichte seine Auftragseingänge für das erste Quartal. Insgesamt seien Bestellungen für 338 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 2,1 Gigawatt eingegangen, hieß es.

Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hatte am Vorabend Rückgänge bei Umsatz und operativem Ergebnis im ersten Quartal gemeldet. Die Jahresziele wurden dennoch bestätigt. Analysten lobten die Margenentwicklung. Die Aktien verloren im SDAX vergleichsweise moderate 0,3 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Ukraine-Finanzierung bis 2027: EU einigt sich auf 90 Milliarden Euro – Moskau spottet
19.12.2025

Die EU hat sich nach zähem Ringen auf eine Ukraine-Finanzierung bis 2027 geeinigt. Ein zinsloser Kredit über 90 Milliarden Euro soll...

DWN
Politik
Politik Pendlerpauschale rauf, Mehrwertsteuer runter: Bundesrat billigt Steuerpaket
19.12.2025

Der Bundesrat hat ein Steuerpaket auf den Weg gebracht, das Pendler, Gastronomie und Ehrenamt spürbar berührt. Hinter der Entlastung...

DWN
Finanzen
Finanzen Schluss mit Spekulation: In welche Kryptowährung investieren?
19.12.2025

Tausende Kryptowährungen konkurrieren um Aufmerksamkeit. Doch nur wenige haben echtes Potenzial. Diese Analyse zeigt, wie sich seriöse...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank dämpft Erwartungen für 2026: Konjunkturflaute lässt Wachstum nur langsam zurückkehren
19.12.2025

Nach Jahren der Konjunkturflaute soll 2026 endlich wieder Bewegung in Deutschlands Wirtschaft kommen – doch der Aufschwung bleibt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autohäuser betrogen: Fake-Autos, echter Millionenschaden – Razzia in mehreren Bundesländern
19.12.2025

Fünf Verdächtige, mehrere Bundesländer, ein Schaden in Millionenhöhe: Autohäuser sollen auf scheinbar seriöse Angebote hereingefallen...

DWN
Finanzen
Finanzen Hexensabbat: Großer Verfallstag an den Terminbörsen lässt Kurse tanzen
19.12.2025

Wenn an den Terminbörsen der Hexensabbat naht, steigt die Nervosität: Kontrakte laufen aus, Volumen schießt hoch, Kurse zucken. Anleger...

DWN
Politik
Politik Venezuela-Sanktionen: Machtprobe auf See mit globalen Folgen
19.12.2025

Donald Trump greift im Machtkampf mit Caracas zu einem drastischen Mittel. Die vollständige Blockade sanktionierter Öl-Tanker soll...

DWN
Finanzen
Finanzen Aurubis-Aktie: Lieferkettenvorwürfe belasten Hamburger Kupferkonzern
19.12.2025

Gegen den Hamburger Kupferkonzern Aurubis sind neue Beschwerden nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz eingereicht worden. Im...