Einwanderer sind deutlich jünger als die deutsche Durchschnittsbevölkerung. Demographische Aussagen wie diese ermöglicht eine neue Datenbank auf Basis des Zensus 2022, die das Statistische Bundesamt nun online zugänglich gemacht hat. Die nichtdeutsche Bevölkerung war demnach am Stichtag des Zensus - dem 15. Mai 2022 - im Durchschnitt 37 Jahre alt, während die deutsche Bevölkerung durchschnittlich 45 Jahre alt war.
Am Stichtag lebten in Deutschland rund 15,6 Millionen eingewanderte Menschen. Das entspricht runf 18,5 Prozent der Bevölkerung. Menschen mit Migrationshintergrund werden hierunter nicht erfasst. Von den Migranten besaßen zum Zeitpunkt der Erhebung 40 Prozent einen deutschen Pass, während 60 Prozent eine andere Staatsangehörigkeit hatten.
Zweieinhalb Millionen minderjährige Einwanderer
Der Definition nach haben Menschen eine Einwanderungsgeschichte, wenn sie entweder selbst oder deren beide Elternteile nach Deutschland eingewandert sind. Nach dieser Rechnung kommen zu den 15,6 Millionen selbst Eingewanderten noch 2,5 Millionen Minderjährige (18 Jahre oder jünger) hinzu.
Das Geschlechterverhältnis unter allen Migranten ist nahezu ausgeglichen: 49,7 Prozent waren Männer und 50,3 Prozent Frauen.
Wichtigstes Herkunftsland: Polen
Die Mehrheit der Eingewanderten stammte aus Polen (12 Prozent), der Türkei (9 Prozent) und Russland (7 Prozent). Jeweils fünf Prozent kamen aus Syrien oder der Ukraine. Der Stichtag ist nun aber schon mehr als zwei Tage her. Es ist davon auszugehen, dass insbesondere Ukrainer inzwischen einen deutlichen höheren Anteil ausmachen.
Offenbach beherbergt bundesweit die meisten Migranten
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung lebten zum Stichtag des Zensus die im hessischen Offenbach: Der Anteil lag hier bei 43 Prozent. Die meisten von ihnen stammten aus der Türkei, Polen und Rumänien. Mehr als ein Drittel Eingewanderte lebte außerdem in Pforzheim (39 Prozent), Heilbronn (37 Prozent), Frankfurt am Main (36 Prozent) sowie Ingolstadt (33 Prozent).