Politik

Zensus: Interessante Fakten über Migranten und Demografie

Woher kommen Einwanderer in Deutschland, wie alt sind sie und wo wohnen sie? Eine neue Datenbank des statistischen Bundesamts gibt darüber Aufschluss.
11.07.2024 14:04
Aktualisiert: 11.07.2024 15:25
Lesezeit: 1 min

Einwanderer sind deutlich jünger als die deutsche Durchschnittsbevölkerung. Demographische Aussagen wie diese ermöglicht eine neue Datenbank auf Basis des Zensus 2022, die das Statistische Bundesamt nun online zugänglich gemacht hat. Die nichtdeutsche Bevölkerung war demnach am Stichtag des Zensus - dem 15. Mai 2022 - im Durchschnitt 37 Jahre alt, während die deutsche Bevölkerung durchschnittlich 45 Jahre alt war.

Am Stichtag lebten in Deutschland rund 15,6 Millionen eingewanderte Menschen. Das entspricht runf 18,5 Prozent der Bevölkerung. Menschen mit Migrationshintergrund werden hierunter nicht erfasst. Von den Migranten besaßen zum Zeitpunkt der Erhebung 40 Prozent einen deutschen Pass, während 60 Prozent eine andere Staatsangehörigkeit hatten.

Zweieinhalb Millionen minderjährige Einwanderer

Der Definition nach haben Menschen eine Einwanderungsgeschichte, wenn sie entweder selbst oder deren beide Elternteile nach Deutschland eingewandert sind. Nach dieser Rechnung kommen zu den 15,6 Millionen selbst Eingewanderten noch 2,5 Millionen Minderjährige (18 Jahre oder jünger) hinzu.

Das Geschlechterverhältnis unter allen Migranten ist nahezu ausgeglichen: 49,7 Prozent waren Männer und 50,3 Prozent Frauen.

Wichtigstes Herkunftsland: Polen

Die Mehrheit der Eingewanderten stammte aus Polen (12 Prozent), der Türkei (9 Prozent) und Russland (7 Prozent). Jeweils fünf Prozent kamen aus Syrien oder der Ukraine. Der Stichtag ist nun aber schon mehr als zwei Tage her. Es ist davon auszugehen, dass insbesondere Ukrainer inzwischen einen deutlichen höheren Anteil ausmachen.

Offenbach beherbergt bundesweit die meisten Migranten

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung lebten zum Stichtag des Zensus die im hessischen Offenbach: Der Anteil lag hier bei 43 Prozent. Die meisten von ihnen stammten aus der Türkei, Polen und Rumänien. Mehr als ein Drittel Eingewanderte lebte außerdem in Pforzheim (39 Prozent), Heilbronn (37 Prozent), Frankfurt am Main (36 Prozent) sowie Ingolstadt (33 Prozent).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Batteriespeicher: Warum RWE den Takt für Europas Netze vorgibt
28.12.2025

Ein deutscher Energiekonzern baut in Wales den größten Batteriespeicher Großbritanniens und verschiebt damit die Kräfteverhältnisse in...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 52: Die wichtigsten Analysen der Woche
28.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 52 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung: So sparen Sie beim Autokauf
28.12.2025

Wer beim Auto kaufen sparen will, muss nicht zwingend zum alten Gebrauchten greifen. Jahreswagen, Vorführwagen und Tageszulassung wirken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...