Unternehmen

Northvolt: Es kriselt bei den Schweden - auch in Ditmarschen?

Der schwedische E-Auto-Batteriehersteller entlässt 1.600 Mitarbeiter im Heimatland. Es heißt, in Schleswig-Holstein laufe alles weiter nach Plan. Doch die Zweifel überwiegen. Wann wird die Baustelle stillgelegt?
24.09.2024 15:35
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Northvolt: Es kriselt bei den Schweden - auch in Ditmarschen?
Die Archäologen buddeln noch: Ob die Fabrik wirklich gebaut wird, bezweifeln in Heide inzwischen viele. (Foto: dpa) Foto: Axel Heimken

Der kriselnde Batteriehersteller Northvolt hat die Entlassung von schätzungsweise 1.600 Mitarbeitern in seiner schwedischen Heimat angekündigt. Dabei handelt es sich um 1.000 Stellen am Stammwerk Skellefteå, 400 in Västerås und 200 in Stockholm, wie der Konzern mitteilte. Insgesamt entspricht das knapp einem Viertel der gesamten Northvolt-Belegschaft in Schweden.

Auch wenn das Momentum der Elektrifizierung insgesamt weiterhin stark sei, müsse man die richtigen Schritte zum richtigen Zeitpunkt tätigen, um dem Gegenwind auf dem Automobilmarkt zu begegnen, erklärte Northvolt-Chef Peter Carlsson. Alle Energie und Investitionen müssten nun auf dem Kerngeschäft liegen: Ein erfolgreiches Hochfahren der Großserienproduktion von Batteriezellen in der Fabrik Northvolt Ett in Skellefteå sei entscheidend für die Belieferung der Kunden und für einen nachhaltigen Geschäftsbetrieb. Heute getätigte Entschlüsse, so schwierig sie auch seien, seien für die Zukunft von Northvolt erforderlich.

Northvolt Ett ist nach Unternehmensangaben die erste und einzige Gigafabrik für Batteriezellen eines europäischen Unternehmens, die in Produktion gegangen ist. Seit Jahresbeginn hat sich die dortige Produktion demnach verdreifacht. Carlsson hatte bereits im Sommer in einem Interview mit dem schwedischen Medium „Dagens industri“ gesagt, dass Northvolt bei seinen Expansionsplänen etwas zu aggressiv gewesen sei und diese nun auf den Prüfstand kämen. Wenige Wochen zuvor hatte Autobauer BMW einen Auftrag für Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro zurückgezogen.

Keine Folgen für Standort in Heide

Der Bau des Northvolt-Werks im schleswig-holsteinischen Heide wurde in der Konzernmitteilung nicht erwähnt. Heide sei von der Ankündigung nicht betroffen, bestätigte ein Unternehmenssprecher.

Northvolt will bei Heide künftig bis zu einer Million Batteriezellen für Elektroautos pro Jahr bauen. Den Startschuss für den Bau des 4,5-Milliarden-Euro-Projekts hatten Ende März unter anderem Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gegeben. Der Volkswagen-Konzern ist an Northvolt beteiligt und will im großen Stil Batterien von den Schweden beziehen. Ende 2023 betrug der Anteil der Wolfsburger an Northvolt laut Geschäftsbericht 23 Prozent.

 

DWN
Finanzen
Finanzen Krankes Kind: Wie lange dürfen Eltern bei der Arbeit fehlen und wann gibt es Kinderkrankengeld?
20.10.2025

Ein krankes Kind stellt Eltern oft vor schwierige Entscheidungen: Arbeit oder Pflege? Zwischen Jobpflicht und Fürsorge klafft oft eine...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Wie der US-Präsident Putins Argumente übernimmt
20.10.2025

Donald Trump fordert ein Ende des Ukraine-Kriegs – durch Teilung des Donbass zugunsten Russlands. Damit übernimmt er offen die Argumente...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Cybersicherheit Lieferkette: Wenn der Angriff über den Partner kommt
20.10.2025

Ein einziger ungeschützter Zulieferer kann heute ganze Konzerne stilllegen. Cyberkriminelle greifen nicht mehr frontal an, sondern nutzen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen "Die Modernisierung der Bahn ist ein Marathon, kein Sprint": Neue Bahnchefin mit großen Pläne
20.10.2025

Die neue Chefin der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, will den Konzern komplett umbauen und die Qualität des bundeseigenen Unternehmens so...

DWN
Panorama
Panorama Filmreifer Coup: Dem Louvre werden Juwelen von "unschätzbarem" Wert gestohlen
20.10.2025

Der Einbruch in das Pariser Museum Louvre läuft so spektakulär ab wie das Szenario eines Gangsterfilms .In nur vier Minuten stehlen sie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Honigetiketten künftig mit detaillierten Herkunftsangaben Pflicht
20.10.2025

Honigkäufer sollen künftig genauer erfahren, woher ihr Honig stammt. Laut einer Verordnung des Bundesernährungsministeriums müssen auf...

DWN
Politik
Politik Alle Rentenänderungen 2026 im Überblick: Neue Mütterrente, Aktivrente und Frühstartrente
20.10.2025

Das Jahr 2026 bringt weitreichende Änderungen des Rentensystems mit sich. Was sich alles ändert und wer davon profitieren kann, erfahren...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gebundenes Vermögen: Justizministerin Hubig plant neue Rechtsform für Unternehmen
20.10.2025

Eine neue Rechtsform soll Unternehmen helfen, nachhaltiger zu wirtschaften und Gewinne im Betrieb zu halten. Besonders für Mittelständler...