Unternehmen

Bahn weitet Vorbuchungsfristen deutlich aus

Wer früher bucht, kann länger entspannt der Reise entgegensehen. Die Bahn hat sich den Leitsatz zu Herzen genommen und weitet die Frühbucher-Fristen aus.
25.09.2024 08:01
Lesezeit: 2 min

Die Deutsche Bahn weitet die Vorbuchungsfrist für Bahntickets aus. Statt bisher sechs soll künftig auch schon zwölf Monate vor der Reise der Fahrschein gebucht werden können, teilte der bundeseigene Konzern mit. In Kraft treten soll die Änderung am 16. Oktober. Dann steht der neue Fahrplan fest, nach dem die Züge ab Mitte Dezember fahren.

Die neue Vorbuchungsfrist gehört zu mehreren Maßnahmen, mit denen die Bahn die Attraktivität des Fernverkehrs steigern will. Bisher war 2024 für den bundeseigenen Konzern ein schweres Jahr. Der Fernverkehr sei zuletzt stark ausgebremst worden durch Streiks, Extremwettereignisse und die marode Infrastruktur, sagte Michael Peterson, im Bahn-Vorstand zuständig für den Fernverkehr. „Wir haben dadurch Vertrauen verloren bei unseren Gästen.“

Aktuelle Pünktlichkeit für die Deutsche Bahn „extrem bitter“

2023 sei die Nachfrageentwicklung „extrem stark“ gewesen. Die Probleme im laufenden Jahr hätten die Nachfrage nun belastet. Im August lag die Pünktlichkeit im Fernverkehr bei 60,6 Prozent – laut Peterson eine „extrem bittere Zahl“. Bis 2027 soll die Pünktlichkeit wieder auf mehr als 75 Prozent steigen. „Grundvoraussetzung dafür ist eine funktionierende Infrastruktur“, sagte Peterson.

Diese soll in den kommenden Jahren an vielen Stellen saniert werden, im Fokus stehen vor allem 41 besonders wichtige Korridore. Baumaßnahmen sollen darüber hinaus künftig mit mehr Rücksicht auf den Fahrplan eingetaktet werden.

Mehr Sprinter-Verbindungen ab Fahrplanwechsel im Dezember

Peterson versprach zudem in den kommenden Jahren eine Ausweitung des Fernverkehrsangebots. Es sei angesichts der knappen Kapazitäten auf dem hochbelasteten Netz keine Lösung, den Fernverkehr zusammenzukürzen, da er nur einen Bruchteil des Verkehrs auf den Schienen in Deutschland ausmache.

Im Fahrplan für das Jahr 2025 wird es laut Peterson bereits etwas mehr Sprinter-Verbindungen geben, also ICE-Fahrten mit nur wenigen Halten zwischen Start- und Endbahnhof. „Bis Dezember 2026 werden 20 deutsche Großstädte mit einem ICE-Halbstundentakt an den bundesweiten Fernverkehr angebunden sein“, sagte Peterson.

Peterson: Fahrgäste wollen mehr internationale Verbindungen

Auch mehr internationale Fahrten sind mittelfristig vorgesehen. „Auch damit kommen wir dem Wunsch der Fahrgäste nach“, sagte Peterson. Ab Mitte Dezember gibt es zum Beispiel eine neue Direktverbindung von Berlin in die französische Hauptstadt Paris. Die Fahrzeit soll rund acht Stunden betragen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Immobilien
Immobilien Baugenehmigungen steigen wieder: Eigenheime besonders gefragt
19.12.2025

Nach langer Flaute werden in Deutschland wieder deutlich mehr Wohnungen genehmigt. Vor allem bei Einfamilienhäusern zieht die Nachfrage...

DWN
Technologie
Technologie Lothar Schupet: Warum ich nach 23 Jahren BMW für ein chinesisches Startup verlassen habe
19.12.2025

Ein deutscher Topmanager verlässt nach 23 Jahren einen der mächtigsten Autokonzerne Europas und geht ausgerechnet zu einem chinesischen...

DWN
Finanzen
Finanzen USA Börsen: Überraschend deutlicher Rückgang der US-Inflation beflügelt die Aktienmärkte
18.12.2025

Die im letzten Monat überraschend stark abgekühlten US-Inflationsdaten befeuerten die Hoffnung, dass im Jahr 2026 weitere Zinssenkungen...

DWN
Politik
Politik Feuer und Tränengas: Tausende Bauern protestieren in Brüssel gegen Mercosur
18.12.2025

Feuer, Tränengas und Traktoren: Tausende Landwirte bringen Brüssels Europaviertel zum Chaos. Sie protestieren gegen das geplante...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlandfonds startet: Wie der Staat 130 Milliarden Euro private Investitionen lostreten will
18.12.2025

Deutschland braucht Wachstum, aber der Staat allein kann es nicht finanzieren. Die Bundesregierung setzt deshalb auf einen neuen Hebel: den...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheidung: Leitzinsen der Eurozone bleiben erneut unverändert
18.12.2025

Die EZB-Zinsentscheidung ist gefallen: Wie erwartet lassen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank den Leitzins für die Eurozone...

DWN
Immobilien
Immobilien Unser neues Magazin ist da: Urbane Zukunft – von Smart-Cities bis hin zu futuristischen Utopien
18.12.2025

Städte entscheiden, wie Freiheit, Wohlstand und Klimaschutz in der nahen Zukunft zusammengehen. Zwischen Sensoren, Sanierungswellen und...

DWN
Technologie
Technologie SMR in Schweden: Blykalla sichert fast 48 Mio Euro für KI-Energie
18.12.2025

Blykalla sammelt fast 48 Millionen Euro für kleine modulare Reaktoren (SMR) ein. Investoren aus Schweden, den USA und Japan setzen auf...