Unternehmen

Ford: Stellenabbau droht - Kurzarbeit für 2.000 Beschäftigte in Köln

Über Jahrzehnte hinweg konnte Ford auf dem europäischen Automarkt punkten, etwa mit dem beliebten Kleinwagen Fiesta. Inzwischen setzt das Unternehmen verstärkt auf Elektromobilität, allerdings läuft der Wandel nicht reibungslos. Ganz im Gegenteil: Ford ist ein weiteres Beispiel für die Krise in der Autobranche.
13.11.2024 16:44
Aktualisiert: 13.11.2024 16:44
Lesezeit: 1 min
Ford: Stellenabbau droht - Kurzarbeit für 2.000 Beschäftigte in Köln
Ein Logo von Ford steht auf dem Werksgelände. Der Autobauer Ford will an seinem Kölner Standort nach Angaben des Betriebsrats im großen Stil Jobs abbauen. Sollte das Management sein bisheriges Vorhaben durchsetzen, könnten bis zu 3.200 Stellen wegfallen Foto: Oliver Berg

Ford setzt im Rahmen des aktuellen Stellenabbaus etwa 2.000 Beschäftigte auf Kurzarbeit. Wie der Ford-Betriebsratsvorsitzende Benjamin Gruschka der Deutschen Presse-Agentur in Köln mitteilte, sind besonders Angestellte der Fahrzeugproduktion betroffen. Die Information zur Kurzarbeit war bereits am Dienstagabend bekannt geworden, jedoch wurde der volle Umfang erst jetzt klar. Der Standort Köln beschäftigt insgesamt rund 13.000 Menschen. Die Kurzarbeit beginnt am Montag, den 18. November, und umfasst circa 2.000 Beschäftigte. Die Maßnahme soll insgesamt drei Wochen dauern: Nach einer Woche Kurzarbeit folgt eine Woche Arbeit, gefolgt von einer weiteren Woche Kurzarbeit. Nahtlos an die letzte Woche schließt der zweiwöchige Werksurlaub über die Feiertage an. "Am 6. Januar nehmen wir die Produktion wieder auf", so Gruschka.

Ford-Stellenabbau? Der Kölner Standort im Umbruch

Seit fast einem Jahrhundert betreibt Ford in Köln eine Produktionsstätte, wo einst der Fiesta das Bild des Unternehmens prägte. Dieser ist seit letztem Jahr Geschichte, denn der Ford-Stellenabbau geht mit einer Transformation des Standorts einher: Verbrennermodelle werden eingestellt, und der Standort Köln wird durch eine Investition von fast zwei Milliarden Euro auf E-Mobilität ausgerichtet. Seit Juni wird in Köln der Ford Explorer, ein kompaktes Elektro-SUV, produziert. Dieses Modell ist das erste Elektroauto von Ford, das in Europa für den Massenmarkt hergestellt wird. Inzwischen wurde das Angebot um ein zweites Elektrofahrzeug, den Ford Capri, erweitert.

Die Nachfrage nach Elektroautos bleibt hinter den Erwartungen zurück. Ford kämpft hier mit denselben Problemen wie andere Autobauer in Deutschland, die über eine Zurückhaltung der Käufer klagen. "Elektroautos verkaufen sich momentan weniger gut als geplant, und es herrscht Unsicherheit bei den Verbrauchern", so Gruschka. Er appelliert an die Bundesregierung, den Markt mit gezielten Fördermitteln zu stärken. "Wir in Köln haben uns auf Elektromobilität eingelassen, und jedes nicht verkaufte Auto ist eine Herausforderung." Ford hat in Köln in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Stellen gestrichen. So beschäftigte das Unternehmen 2018 noch etwa 20.000 Menschen in der Domstadt; inzwischen sind es rund ein Drittel weniger.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama „Tag des Sieges“ in Russland: Mehr als 20 Staatschefs stehen auf Putins Gästeliste
16.04.2025

Gedenken zum Ende des Zweiten Weltkriegs: Langsam zeichnet sich ab, wer am 9. Mai mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Sieg...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bitcoin überrascht mit starkem Wochenplus – geopolitische Spannungen treiben Anleger in digitale Zufluchtsorte
16.04.2025

Während die etablierten Finanzmärkte angesichts von Handelszöllen, geopolitischen Unsicherheiten und einem wachsenden Vertrauensverlust...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien kaufen: Worauf Sie beim Wohnungskauf unbedingt achten müssen – eine Schritt-für-Schritt Anleitung
16.04.2025

Der Immobilienkauf: Wahrscheinlich eine der größten und wichtigsten finanziellen Entscheidungen, die man im Leben macht. Manche kaufen...

DWN
Politik
Politik Digitalministerium: Verpflichtende digitale Identität in Koalitionsvertrag – Hacker kritisieren Überwachung
16.04.2025

Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine konsequente Digitalisierung, eine neue Behörde und eine verpflichtende digitale...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Schutzzölle: Protektionismus mit Bumerang-Effekt – Warum Amerikas Wirtschaft mehr verliert als gewinnt
16.04.2025

Mit dem Versprechen, amerikanische Arbeitsplätze zu schützen, setzt Trump auf neue Zölle – doch Experten warnen vor langfristigen...

DWN
Politik
Politik Ukraine Krieg: Trump macht Selenskyj für Eskalation mitverantwortlich - bröckelt die westliche Unterstützung für Kiew?
16.04.2025

Inmitten der Eskalation des Ukraine-Krieges meldet Russland einen massiven ukrainischen Angriff auf die Region Kursk – nach dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Ökonom warnt: Ab diesem Zinsniveau wird die Fed eingreifen
16.04.2025

Trotz der jüngsten Zollsenkungen bleiben die von den USA verhängten Handelsbarrieren ein massiver wirtschaftlicher Schock. Das sagt der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Goldman Sachs: Goldpreis auf dem Weg zu 4.000 Dollar – Zentralbanken treiben Rekordrally
16.04.2025

Goldman Sachs erwartet einen historischen Anstieg des Goldpreises: Bis Ende 2025 könnte die Unze 3.700 Dollar kosten, 2026 sogar 4.000....