Panorama

Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in der Ostsee aufgenommen. Im Gegensatz zu Schweden konzentrieren sich die finnischen Ermittlungen ausschließlich auf das Unterseekabel Cinia C-Lion1, das Helsinki mit Rostock in Mecklenburg-Vorpommern verbindet. Dies geht aus einer Mitteilung der finnischen Polizei hervor.
21.11.2024 07:07
Lesezeit: 1 min
Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
Das chinesische Schiff, der Massengutfrachter "Yi Peng 3", im Hintergrund, liegt vor Anker und wird von einem dänischen Marinepatrouillenschiff im Kattegat überwacht (Foto: dpa). Foto: Mikkel Berg Pedersen

Die Ermittlungen in Finnland und Schweden werden von der Bundespolizei unterstützt. Diese hat zu den Vorfällen in der Ostsee zudem eigene Vorermittlungen eingeleitet, wie auf Anfrage bestätigt wurde. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte in Wiesbaden, dass ein Bundespolizeischiff die schwedischen Behörden unterstütze. Die schwedische Polizei hatte bereits am Vortag Ermittlungen wegen möglicher Sabotage an zwei Unterseekabeln begonnen, darunter dem finnisch-deutschen Kabel sowie einem weiteren, das Schweden und Litauen verbindet.

Tatverdacht zunächst auf schwere Sachbeschädigung begrenzt

Die finnische Polizei sprach nicht von Sabotage. Der Vorfall wird vorerst als schwere Sachbeschädigung und schwere Störung des Kommunikationsverkehrs eingestuft. Die Behörde betonte jedoch, dass sich diese Einschätzung im Verlauf der Ermittlungen ändern könnte.

Innerhalb von weniger als 24 Stunden wurden beide Glasfaserkabel beschädigt. Das schwedisch-litauische Kabel wurde nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT am Sonntagmorgen gegen 9.00 Uhr, etwa 50 Kilometer von Gotland entfernt, beschädigt. Der Kabelschaden am finnisch-deutschen Unterseekabel Cinia C-Lion1 ereignete sich laut Betreiberangaben am Montagmorgen gegen 3.00 Uhr östlich der Insel Öland.

Ein chinesischer Frachter namens "Yi Peng 3" steht im Zentrum der Ermittlungen. Das Schiff, das aus einem russischen Ölhafen kam, befand sich laut Berichten zum Zeitpunkt der Schäden in der Nähe der betroffenen Kabelstellen. Derzeit liegt es im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden vor Anker, begleitet von einem dänischen Patrouillenschiff. Dies geht aus Informationen des Schiffs-Trackingdienstes "Vesselfinder" hervor. Unklar ist, ob das Schiff von der dänischen Marine festgesetzt wurde. Das dänische Verteidigungskommando erklärte lediglich, dass man in der Nähe der "Yi Peng 3" präsent sei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trotz US-Verboten finden chinesische Tech-Giganten Wege, um im KI-Rennen zu bleiben
14.06.2025

Die USA wollen Chinas Aufstieg im KI-Sektor durch Exportverbote für High-End-Chips stoppen. Doch Konzerne wie Tencent und Baidu zeigen,...

DWN
Technologie
Technologie Einsatz von Tasern: Diskussion um „Aufrüstung“ der Polizei
14.06.2025

Taser gelten als umstritten, nun will Innenminister Alexander Dobrindt damit die Bundespolizei ausrüsten. Kritik kommt von Niedersachsens...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividendenstrategie: Für wen sie sich im Aktiendepot lohnen kann
14.06.2025

Mit einer Dividendenstrategie setzen Anleger auf regelmäßige Erträge durch Aktien. Doch Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft H&M baut Milliardenhandel mit Secondhand-Mode aus
14.06.2025

H&M will das Image der Wegwerfmode abschütteln – mit gebrauchten Designerstücken mitten im Flagshipstore. Wird ausgerechnet Fast...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Atomkraftgegner fordern Ende der Uran-Geschäfte mit Kreml
14.06.2025

Atomkraftgegner wenden sich an die Bundesregierung: Sie fordern einen Stopp russischer Uranlieferungen nach Lingen. Auch die hybride Gefahr...

DWN
Finanzen
Finanzen Teuer Wohnen in Deutschland: Rund jeder Siebte zahlt mehr als halben Monatslohn für Miete
14.06.2025

Nach der Mietzahlung ist bei manchen nicht mehr viel übrig für den Rest des Monats, zeigt eine Studie. Jedoch haben viele Menschen auch...

DWN
Technologie
Technologie Autoren fragen, ob ihre Werke für künstliche Intelligenz genutzt werden können – eine unmögliche Mission?
14.06.2025

Ein Ex-Spitzenmanager von Meta warnt: Wenn KI-Unternehmen vor jedem Training urheberrechtlich geschützte Werke lizenzieren müssten,...