Mit einem staatlichen Investmentfonds in Höhe von rund 650 Milliarden Euro treibt Saudi-Arabien den Ausbau seiner Sportlandschaft voran. Ziel ist es, die Wirtschaft unabhängiger vom Ölgeschäft zu machen. Im Rahmen der „Vision 2030“ soll der Sport neben Tourismus und Unterhaltung zur Diversifizierung beitragen.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Von Fußballstars wie Cristiano Ronaldo bis hin zu internationalen Events wie Formel 1 und den WTA-Finals – Saudi-Arabien positioniert sich erfolgreich als globaler Akteur.
Kritik an Menschenrechten und Sportswashing
Trotz sportlicher Erfolge bleibt die Menschenrechtslage im Land ein heikles Thema. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch prangern Zwangsarbeit, Lohndiebstahl und fehlenden Rechtsschutz für Arbeitsmigranten an.
Auch Sportikonen wie Toni Kroos äußern Bedenken. Der deutsche Fußballer, der ein Engagement in Saudi-Arabien ablehnte, kritisierte die Situation und warnte vor einer Kommerzialisierung des Sports um jeden Preis.
Von Fußball-WM bis Winterspiele: Saudi-Arabiens Sportagenda
Die offizielle Vergabe der Fußball-WM 2034 ist ein Meilenstein in Saudi-Arabiens Aufstieg zur Sportmacht. Doch das Land zielt auf noch mehr: Olympische Spiele, E-Sport-Events und sogar die Asien-Winterspiele sollen den weltweiten Fokus weiter verstärken.
Topstars und kontroverse Turniere
Mit prominenten Fußballern und Investitionen in Clubs wie Newcastle United lenkt Saudi-Arabien die Aufmerksamkeit auf seine heimische Liga. Auch in Tennis, Golf und Boxen mischt das Königreich kräftig mit.
Während einige Athleten lukrativen Angeboten nachgehen, äußern andere, wie Chris Evert und Martina Navratilova, Bedenken über die ethischen Kompromisse. So kritisierten sie die WTA-Finals in Saudi-Arabien als unvereinbar mit den Werten des Sports.
Fußball-WM 2034: Katalysator oder Kompromiss?
Die FIFA sieht die WM 2034 als Chance für Reformen, doch Kritiker zweifeln an den Fortschritten. Die Menschenrechtssituation und Einschränkungen der Meinungsfreiheit bleiben große Herausforderungen – wie Toni Kroos selbst erlebte, als er bei einem Supercup-Spiel in Riad für kritische Äußerungen ausgepfiffen wurde.