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Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut in die Insolvenz gerutscht - von einst 160 Filialen sind noch 30 übrig. Bereits 2023 war der Schuhhändler insolvent. Wie es weitergeht, ist ungewiss.
22.01.2025 07:15
Lesezeit: 1 min
Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
Die Schuhhandelskette Görtz ist erneut zum Sanierungsfall geworden. (Foto: dpa) Foto: Maja Hitij

Der bekannte Schuhhändler Görtz hat erneut Insolvenz angemeldet. Am Montag ordnete das Amtsgericht Hamburg für die Görtz Retail GmbH ein Insolvenzverfahren an, wie das Portal Insolvenzbekanntmachungen berichtet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Gideon Böhm von der Kanzlei Münzel & Böhm eingesetzt. Er wurde beauftragt, unter anderem die Perspektiven für eine mögliche Fortführung des Unternehmens zu prüfen.

Schuhhändler Görtz rutscht in zweite Insolvenz in kurzer Zeit

„Wir führen derzeit sehr kooperative Gespräche mit der Geschäftsführung“, sagte Böhm. Die Mitarbeiter würden kurzfristig in einer Betriebsversammlung über die Situation informiert. Um die Gehälter abzusichern, habe er eine Insolvenzgeldvorfinanzierung angeregt, erklärte Böhm, der sich einen umfassenden Überblick über die Lage des Unternehmens verschaffen möchte.

Es handelt sich bereits um die zweite finanzielle Krise des Unternehmens in kurzer Zeit. Im Juli 2023 war das erste Insolvenzverfahren der Ludwig Görtz GmbH mit ihren beiden Tochtergesellschaften, der Görtz Retail GmbH und der Görtz Logistik GmbH, abgeschlossen worden. Damals war der Investor Bolko Kissling in das 1875 gegründete Traditionsunternehmen eingetreten.

Schuhhändler Görtz: Von 160 auf 30 Filialen geschrumpft - Zukunft ungewiss

„Nach umfassenden Sanierungsmaßnahmen ist es nun an der Zeit, den Blick auf eine erfolgreiche Zukunft für das traditionsreiche Unternehmen zu richten“, hatte Kissling damals erklärt. Zudem wurde betont, dass 650 Arbeitsplätze in den Filialen, der Logistik und der Zentrale in Hamburg gesichert werden konnten.

Zu Beginn des ersten Insolvenzverfahrens im September 2022 hatte die Ludwig Görtz GmbH mit ihren Tochtergesellschaften noch rund 1.800 Mitarbeiter. Damals betrieb das Unternehmen etwa 160 Filialen in Deutschland und Österreich. Im Anschluss musste Görtz zahlreiche Standorte schließen, oft aufgrund von Mietschulden. Laut Medienberichten existieren nun noch rund 30 Filialen in beiden Ländern.

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