Politik

Merz will TV-Duell mit Alice Weidel: "Gehe der Diskussion nicht aus dem Weg"

Kanzlerkandidat Friedrich Merz will ein TV-Duell mit AfD-Chefin Alice Weidel. Der CDU-Vorsitzende möchte die "fundamentalen Unterschiede" zur "Alternative" hervorheben. "Dann fliegen die Fetzen" so Merz. Gelangweilt zeigte er sich stattdessen von den anstehenden Fernsehauftritten mit Scholz.
23.01.2025 14:19
Aktualisiert: 23.01.2025 14:19
Lesezeit: 2 min

Der Wahlkampf für die Bundestagswahl am 23. Februar ist längst eröffnet. Die heiße Phase steht dem Land allerdings noch bevor. An zwei Sonntagen im Februar planen die öffentlich Rechtlichen Sender ARD/ZDF und der Privatsender RTL jeweils ein TV-Duell mit den Kanzlerkandidaten Merz und Scholz.

Doch der Kanzlerkandidat der Union würde viel lieber mit Alice Weidel diskutieren, wie er im Lese-Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erklärte. "Mit Olaf Scholz wird’s mir schon zur ersten Hälfte der ersten Sendung langweilig“, so Merz. Der CDU-Vorsitzende will das Gespräch mit Weidel nutzen, um "fundamentale Unterschiede" zur AfD hervorzuheben.

Merz will TV-Duell mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel

In der FAZ-Reihe „Fragen an die Spitzenkandidaten“ schlug Friedrich Merz scharfe Töne in Richtung AfD. Im Podiums-Gespräch mit FAZ-Redakteur Jasper von Altenbockum rief der CDU-Kanzlerkandidat zur Auseinandersetzung mit der selbsternannten "Alternative" zum etablierten Politikbetrieb auf - Merz brachte zudem ein TV-Duell mit AfD-Chefin Weidel ins Gespräch. "Ich gehe der Frau [Alice Weidel] nicht aus dem Weg."

Er möchte dem Eindruck entgegenwirken, dass es "große Übereinstimmungen" in politischen Fragen mit der AfD gäbe. "Es gibt fundamentale Unterschiede zwischen denen und uns". Als Beispiele nannte Merz das Verhältnis zu Russland, den USA und der Nato sowie den Austritt aus dem Euro. "Ich möchte über diese Themen mit Frau Weidel öffentlich diskutierten (...) und dann fliegen die Fetzen."

Merz und die AfD: Auch Weidel offen für TV-Duell

Alice Weidel wiederum zeigte sich offen für ein TV-Duell mit dem Union-Kanzlerkandidat. "Selbstverständlich freue ich mich über einen direkten Schlagabtausch mit Friedrich Merz", so Alice Weidel gegenüber N-TV. "Wenn er gerne die 'Fetzen fliegen lassen' möchte, wie er erklärt, bin ich gerne bereit in einem reichweitenstarken Sender gegen ihn anzutreten", so Weidel weiter. Zuvor hatte Grünen-Spitzenkandidat Habeck ein TV-Duell mit Weidel ausgeschlossen und dafür ein Triell mit Merz und Scholz gefordert. Beim N-TV-Sender RTL zeigt man sich willens, dem Wunsch von Merz und Weidel nachzukommen: "Selbstverständlich stehen wir bei RTL, N-TV und Stern gerne bereit, den spannenden Schlagabtausch zu übertragen, wenn Frau Weidel und Herr Merz gegeneinander antreten wollen", erklärte Gerhard Kohlenbach, RTL-Chefredakteur im Politik-Ressort.

Merz stellte im Gespräch mit der FAZ gleichzeitig in Aussicht, dass man darüber nachdenke, ob nicht die Zahl der geplanten Fernsehrede-Duelle mit Noch-Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu viel seien. "Ich bin nicht wirklich begeistert davon, das wir diese Fernsehdiskussionen... ich da dreimal das Vergnügen habe mit Olaf Scholz da ein Duell zu führen", so Merz.

Die AfD hatte im Neujahr in den Wahlumfragen deutlich zugelegt, fiel in den jüngsten Umfrageergebnissen aber wieder auf das vorherige Niveau zurück. Auch die CDU musste in der aktuellen YouGov-Wahlumfrage Federn lassen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...

DWN
Politik
Politik Präsidentschaftswahlen in Rumänien: Wird George Simion Trumps „Werkzeug“ in Europa?
17.05.2025

Ein Trump-Verehrer an der Spitze Rumäniens? George Simion, der Favorit für die Präsidentschaft, ist zuversichtlich, dass er die Wahl am...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt: Klingbeils Kraftakt mit zwei Haushalten und einem klaren Ziel
17.05.2025

Ein Kaltstart für Finanzminister Klingbeil: Treffen in Brüssel, die Steuerschätzung, Gespräche der G7 – alles binnen zwei Wochen. Der...

DWN
Politik
Politik Elon Musk: Der stille Umbau der USA in ein Tech-Regime
17.05.2025

Nie zuvor in der modernen Geschichte der USA hat ein einzelner Unternehmer derart tief in den Staat eingegriffen. Elon Musk, offiziell ohne...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...