Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, einen Plan zur "freiwilligen Ausreise" von Palästinensern aus dem Gazastreifen auszuarbeiten. Dieser Schritt folgte auf einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, zwei Millionen Palästinenser aus dem Küstenstreifen umzusiedeln.
Der US-Präsident erklärte in Anwesenheit des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die USA würden den Gazastreifen "übernehmen" und in eine wirtschaftlich florierende "Riviera des Nahen Ostens" verwandeln. Nach Trumps Vorstellungen sollen die Bewohner des Gebiets künftig in anderen arabischen Staaten der Region untergebracht werden.
US-Außenminister relativiert Trumps Aussage: "Ziel sei lediglich, das Küstengebiet wieder bewohnbar zu machen"
Der Plan stieß international auf Kritik. Die US-Regierung relativierte Trumps Äußerungen später. "Das war nicht als feindseliger Schritt gedacht", sagte Außenminister Marco Rubio. Er bezeichnete den Vorschlag des Präsidenten als ein "sehr großzügiges Angebot". Ziel der USA sei es lediglich, das Küstengebiet wieder bewohnbar zu machen. Während dieser Zeit könnten die Palästinenser dort jedoch nicht leben.
Minister Katz begrüßte Trumps "kühnen Plan". "Man muss es den Einwohnern von Gaza erlauben, dieselbe Ausreise- und Migrationsfreiheit zu genießen wie an jedem anderen Ort der Welt", erklärte Katz. "Der Plan wird die Möglichkeit der Ausreise über Landpassagen sowie besondere Regelungen für die Ausreise über das Meer und den Luftweg enthalten." Er beschuldigte die islamistische Hamas, durch die Plünderung humanitärer Hilfsgüter Geld von den Menschen in Gaza zu erpressen und ihre Ausreise zu verhindern.
Der Gaza-Krieg wurde durch das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel ausgelöst. Die Kämpfe haben den Gazastreifen weitgehend zerstört. Rechtsextreme Politiker in Israel setzen sich für eine Wiederbesiedlung des Gebiets ein, das Israel 2005 geräumt hatte. Dies entspricht jedoch nicht der offiziellen Regierungspolitik.