Fünf Bewerbungen fürs Kanzleramt, 41 anerkannte Parteien, Hunderttausende Freiwillige – und deutlich weniger Kandidatinnen und Kandidaten als beim letzten Mal.
Das sind die Zahlen und Fakten zur anstehenden Bundestagswahl
59,2 Millionen Deutsche werden nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Bundesgebiet wahlberechtigt sein. Bei der Wahl 2021 durften 61,2 Millionen Personen abstimmen – die Differenz ergibt sich vor allem aus der demografischen Entwicklung, so Destatis. Hinzu kommen nach Schätzung des Auswärtigen Amtes mehr als drei Millionen Deutsche, die im Ausland leben. Für sie ist eine Teilnahme an der Wahl wegen der kurzen Fristen diesmal jedoch sehr knapp.
Etwa 2,3 Millionen junge Deutsche sind seit der letzten Bundestagswahl volljährig geworden und dürfen nun erstmals wählen. Fast jeder vierte Wahlberechtigte (23,2 Prozent) ist über 70 – mehr als 40 Prozent haben das sechzigste Lebensjahr überschritten. Menschen unter 30 Jahren stellen hingegen nur 13,3 Prozent der Wahlberechtigten.
650.000 Ehrenamtliche sind erforderlich, um einen reibungslosen Wahlablauf zu gewährleisten. Sie sorgen in Wahllokalen und bei der Auszählung der Briefstimmen dafür, dass alles korrekt abläuft. Die Gemeinden berufen die Wahlhelfenden – meist werden Freiwillige eingesetzt.
Insgesamt 4.506 Menschen kandidieren für einen Sitz im neuen Bundestag, knapp ein Drittel von ihnen sind Frauen. Die Zahl der Bewerbungen ist damit deutlich gesunken: 2021 gab es noch 6.211 Kandidaturen. 80 Prozent der derzeit 733 Bundestagsabgeordneten treten erneut an.
630 Sitze sind im neuen Bundestag zu vergeben – erstmals nach einem veränderten Wahlrecht. Dabei kommt ein Mischsystem aus Mehrheits- und Verhältniswahl zum Einsatz. Die Verteilung erfolgt nach dem Zweitstimmenergebnis jeder Partei. Die Erststimme gibt den Wählenden weiterhin Einfluss auf die personelle Zusammensetzung des Parlaments.
299 Wahlkreise gibt es in der Bundesrepublik – sie sind so zugeschnitten, dass sie jeweils eine annähernd gleiche Bevölkerungszahl repräsentieren. Dabei werden alle Bewohner berücksichtigt, nicht nur die Wahlberechtigten. Abweichungen von bis zu 15 Prozent sind zulässig. Für die Bundestagswahl 2025 wurde aufgrund der Bevölkerungsentwicklung ein Wahlkreis von Sachsen-Anhalt nach Bayern verlegt – Bayern hat somit einen zusätzlichen Wahlkreis erhalten.
41 Parteien hat der Bundeswahlausschuss zur Wahl am 23. Februar zugelassen. 29 davon treten tatsächlich an, teils jedoch nicht bundesweit. Parteien, die im Bundes- oder Landtag bereits mit mindestens fünf Abgeordneten vertreten sind, mussten sich nicht erneut bewerben. Vor allem kleinere Parteien mussten eine bestimmte Anzahl an Unterstützerunterschriften vorlegen.
28 Schüler kandidieren für ein Bundestagsmandat, so eine Auswertung der Jobbörse Indeed, ebenso wie 315 Bewerber mit Doktortitel. Eine Analyse der häufigsten Kandidatenvornamen zeigt: Michael, Andreas und Thomas kommen am häufigsten vor (228). Vier Kandidaten tragen den Vornamen Ali. Bei den Frauen sind Anna, Anja, Julia und Susanne am häufigsten vertreten.
Fünf Parteien haben Kanzlerkandidaten für die Wahl nominiert – obwohl eine Kanzlerin oder ein Regierungschef erst später von den Abgeordneten im Bundestag gewählt wird. Union, AfD, SPD, Grüne und BSW signalisieren damit jedoch selbstbewusst: Wir sind bereit, die Regierung zu führen.