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Balkonkraftwerk mit Speicher: Für wen sich die Investition wirklich lohnt

Balkonkraftwerk mit Speicher: eigenen Strom gewinnen, speichern und so Geld sparen. Doch so einfach ist es leider nicht, zumindest nicht für jeden. Eine neue Analyse der HTW Berlin zeigt: Effizienzverluste, hohe Kosten und ein oft zu geringer Solarertrag schmälern meist die erhofften Einsparungen bei den Speichern. Wer wirklich profitieren will, muss genau kalkulieren. Und braucht natürlich einen Balkon mit viel Sonne.
11.06.2025 10:27
Lesezeit: 9 min
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Für wen lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk lohnt sich besonders für Haushalte, die tagsüber viel Strom verbrauchen, da der erzeugte Solarstrom dann direkt genutzt werden kann. Wer hauptsächlich abends oder nachts Strom benötigt, sollte über einen Speicher nachdenken. Idealerweise hat der Standort des Balkonkraftwerks eine möglichst lange Sonneneinstrahlung, am besten auf einem Balkon, einer Terrasse oder einer freien Fläche im Garten. Auch Hauswände oder Garagendächer können genutzt werden, solange genügend Licht vorhanden ist.

Wer in einer Mietwohnung lebt, sollte sich vorab mit dem Vermieter abstimmen. Inzwischen sind viele Vermieter aufgeschlossen für Balkonkraftwerke, insbesondere wenn diese keine baulichen Veränderungen erfordern.

Welche Voraussetzungen sind nötig?

Ein Balkonkraftwerk benötigt eine ausreichend sonnige Fläche und einen geeigneten Stromanschluss. Die meisten Modelle lassen sich direkt an eine Außensteckdose anschließen. Wichtig ist, dass keine größeren Verschattungen durch Bäume oder Gebäude auftreten, da dies die Stromausbeute erheblich verringert.

Ein Stromspeicher benötigt zusätzlichen Platz, meist vergleichbar mit zwei bis fünf gestapelten Bierkästen. Zudem sollte man prüfen, ob eine Versicherung für das Balkonkraftwerk nötig ist. Einige Hausrat- oder Gebäudeversicherungen decken Solaranlagen bereits mit ab, in anderen Fällen kann eine gesonderte Versicherung sinnvoll sein.

Balkonkraftwerk: Preise, Förderung und Installation

Aufgrund des gestiegenen Wettbewerbs am Markt und der gesunkenen Herstellungskosten sind Mini-Solaranlagen inzwischen bereits ab einigen Hundert Euro erhältlich. Für ein 800-Watt-Komplettset mit Kabeln, Wechselrichter, zwei Modulen und Halterung sollte man etwa 300 bis 700 Euro einplanen. Ein Single-Haushalt mit niedrigem Verbrauch kommt oft mit einer 400-Watt-Anlage aus, die ab 200 Euro erhältlich ist.

Dank steigender Leistung haben sich die Ausgaben häufig nach zwei bis fünf Jahren amortisiert. Es ist jedoch ratsam, die möglichen Einsparungen beim Strombezug nicht nur mit den Kosten für das Balkonkraftwerk zu verrechnen. Falls der Einbau eines digitalen Stromzählers erforderlich wird, kann der Netzbetreiber höhere Betriebsgebühren verlangen als beim alten Ferraris-Zähler – bis zu 20 Euro pro Jahr.

Förderung für Balkonkraftwerke: Wo gibt es Zuschüsse?

Die Bundesländer Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sowie immer mehr Städte und Gemeinden bieten finanzielle Förderungen für Mieter an, die Mini-Solaranlagen anschaffen und installieren möchten. In einigen Fällen muss man die Zuschüsse vor dem Kauf, in anderen erst danach beantragen. Je nach Wohnort und Wattzahl betragen die Förderungen zwischen 50 und 500 Euro.

Zudem fällt seit 2023 keine Mehrwertsteuer auf Mini-Solaranlagen an, wodurch Privatpersonen nochmals 19 Prozent bei der Anschaffung sparen können. Eine Einspeisevergütung für den nicht verbrauchten Solarstrom, der in das öffentliche Netz fließt, ist zwar grundsätzlich möglich. Allerdings gelten dann die gleichen Regeln wie für normale PV-Anlagen, was bedeutet, dass ein eigener Stromzähler für die Einspeisung installiert werden muss.

Aufgrund des bürokratischen Aufwands, zum Beispiel bei der Anmeldung, und der Zusatzkosten lohnt sich dies in der Regel jedoch nicht.

Installation eines Balkonkraftwerks: Was ist zu beachten?

Ob sich ein Balkonkraftwerk rechnet, hängt vor allem von der Anbringung ab. Optimal ist dabei ein Winkel zum Horizont von 30 bis 40 Grad und eine Ausrichtung nach Süden. Auch eine Ausrichtung nach Westen oder Osten sowie ein steilerer Neigungswinkel, etwa von 70 Grad, können sehr gute Erträge liefern. Fällt jedoch Schatten auf die Module oder ist die Neigung suboptimal, sinkt die Stromausbeute.

Die Mini-PV-Anlage darf man selbst installieren. Bauvorschriften, nach denen Solarpanels mit Glasabdeckung nicht in über vier Metern Höhe außen befestigt werden dürfen, gelten nicht mehr. Denn Balkonkraftwerke gelten nicht als Bauprodukte im Sinne der Landesbauordnungen. Dennoch sollte der Standort für die Anbringung geeignet sein und keine Sicherheitsbedenken aufwerfen. Ein Glas-Solarmodul wiegt schließlich 20 bis 25 Kilogramm und könnte eine Gefahr darstellen, wenn es herunterfallen sollte.

Fast keine Wartung erforderlich

Solarpanels sind nach der Installation nahezu wartungsfrei. Lediglich eine Reinigung ist mindestens einmal im Jahr ratsam, da sie Witterungs- und Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Andernfalls erzeugt das Balkonkraftwerk nicht so viel Energie, wie es könnte. Gepflegte Module haben eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren, während Hersteller auf Wechselrichter eine Garantie von zehn bis 15 Jahren geben.

Anmeldung von Balkonkraftwerken: Was Sie wissen müssen

Die Anmeldung von Balkonkraftwerken ist verpflichtend und trägt zur Stabilität des öffentlichen Stromnetzes bei. Denn Netzbetreiber müssen wissen, wo in ihrem Gebiet potenziell wie viel überschüssiger Solarstrom eingespeist wird. Die Registrierung einer privaten Mini-PV-Anlage ist kostenfrei, muss jedoch innerhalb eines Monats nach der Inbetriebnahme erfolgen. Andernfalls droht Betreiberinnen und Betreibern ein Bußgeld.

Erleichterte Registrierung dank "Solarpaket I"

Um den Ausbau der Solarstromerzeugung voranzutreiben, hat der Gesetzgeber den regulatorischen Rahmen mit dem "Solarpaket I" deutlich vereinfacht. Wer zu Hause ein Balkonkraftwerk installiert, muss es lediglich im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur eintragen. Dieses behördliche Register erfasst alle Akteure und Anlagen des deutschen Strom- und Gasmarkts. Eine zusätzliche Anmeldung beim Netzbetreiber ist seit April 2024 nicht mehr erforderlich.

Im Marktstammdatenregister anmelden

Die Anmeldung im Marktstammdatenregister (MaStR) lässt sich in vier schnellen Schritten online erledigen.

Schritt eins: Registrierung starten

Auf "Registrierung einer Anlage oder eines Marktakteurs" klicken und anschließend "Registrierung einer Solaranlage" wählen.

Schritt zwei: Passende Option auswählen

Die Option "Steckerfertige Solaranlage" anklicken.

Schritt drei: Benutzerkonto anlegen

Falls noch kein Benutzerkonto existiert, ein neues erstellen. Danach die Fragen des Einrichtungsassistenten kurz beantworten.

Schritt vier: Angaben vervollständigen

Die verbleibenden Informationen zum Standort und zu den technischen Daten eingeben.

Erforderliche Angaben für die Registrierung

Für die Anmeldung sind neben den persönlichen Daten nur wenige weitere Angaben nötig:

  • Zählernummer: Diese steht auf der letzten Stromrechnung oder direkt auf dem Stromzähler.

  • Datum der Inbetriebnahme: Das Datum, an dem die Balkonanlage erstmals genutzt wurde.

  • Technische Daten: Herstellerinformationen zu den Solarmodulen und dem Wechselrichter, insbesondere zur Leistung (in Watt).

Keine Anmeldungspflicht für autarke Balkonkraftwerke

Die Pflicht zur Anmeldung entfällt bei autarken Balkonkraftwerken ohne Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Diese Anlagen sind meist kleine, tragbare Solarsysteme, die direkt Batteriespeicher laden oder bei Campingausflügen im Wohnmobil genutzt werden. Da sie nicht mit dem öffentlichen Netz verbunden sind, ist keine Registrierung im Marktstammdatenregister erforderlich.

Neuregelungen für die Installation

Für die Installation einer Balkonanlage ist seit 2024 keine ausdrückliche Zustimmung des Vermieters oder der Mehrheit der Eigentümergemeinschaft mehr erforderlich. Eine Nachfrage bleibt jedoch notwendig. Eine Ablehnung muss sehr gut begründet werden.

Umgang mit alten Stromzählern

Wird der Solarstrom durch alte Stromzähler ins Hausnetz eingespeist, laufen diese oft rückwärts. Bei der Anmeldung im MaStR informiert die Bundesnetzagentur den Netzbetreiber automatisch über den notwendigen Einbau eines neuen Stromzählers mit Rücklaufsperre. Bis der Austausch erfolgt, dürfen Haushalte ihre Balkonkraftwerke mit alten Ferraris-Zählern weiter betreiben.

Schuko-Steckdosen als neue Option

Künftig soll es möglich sein, Balkonkraftwerke ganz offiziell an herkömmlichen Schuko-Steckdosen zu betreiben, anstatt an einer Wieland-Steckdose, die ein Elektriker installieren muss. Bis Mitte 2025 soll eine Produktnorm für Mini-Solaranlagen vorliegen, die das festlegt. Zusätzlich empfiehlt die Verbraucherzentrale, darauf zu achten, dass Hersteller den DGS-Sicherheitsstandard einhalten.

Wichtige Regeln für Balkonkraftwerke

Ein Balkonkraftwerk muss bestimmte technische Anforderungen erfüllen, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Pro Stromzähler gelten folgende Grenzwerte:

  • Alle installierten Solarmodule dürfen zusammen höchstens 2000 Watt Nennleistung erreichen.
  • Der Wechselrichter darf eine maximale Nennleistung von 800 Watt nicht überschreiten.

Es ist erlaubt, mehrere Balkonkraftwerke in einem Haushalt zu betreiben, solange die geltenden Limits eingehalten werden. Pro Stromkreis darf jedoch nur ein Wechselrichter angeschlossen sein. Wer auf dem Balkon mehr Leistung installiert als zulässig, fällt unter die strengeren Vorschriften für reguläre PV-Anlagen – einschließlich umfangreicherer Anmelde- und Installationsvorgaben.

Nachrüstung eines Speichers für Balkonkraftwerke

Wer bereits ein Balkonkraftwerk betreibt, kann einen Stromspeicher relativ einfach nachrüsten. Besonders unkompliziert gelingt dies mit AC-gekoppelten Systemen wie dem Hoymiles MS-A2 mit 2,24 Kilowattstunden Kapazität für rund 1.000 Euro oder der Anker Solarbank mit 1,6 Kilowattstunden Kapazität für 725 Euro. Diese Speicher können auch über das Stromnetz geladen werden, was insbesondere für Haushalte mit dynamischen Stromtarifen interessant ist. Damit lässt sich der Speicher gezielt zu günstigen Zeiten laden und die Energie nutzen, wenn der Strompreis hoch ist. Aufgrund von Wandlungsverlusten lohnt sich dies jedoch nur, wenn die Preisunterschiede erheblich sind.

Der aktuell günstigste Stromspeicher für Balkonkraftwerke ist der Growatt Noah 2000 mit 2 Kilowattstundena Kapazität für 549 Euro. Er kann auf 8,2 Kilowattstunden erweitert werden und ist auch als Set mit einem Balkonkraftwerk erhältlich. Zudem unterstützt dieser Speicher inzwischen die Shelly-Smart-Meter, was eine dynamische Leistungsanpassung ermöglicht.

Balkonkraftwerk mit Speicher: Lohnt sich die Investition?

Stromspeicher für Photovoltaik-Anlagen werden zunehmend beliebter, um den Eigenverbrauch von Solarstrom zu optimieren. Doch lohnt sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher? Die neuesten Testergebnisse der HTW Berlin zeigen große Effizienzunterschiede bei Batteriespeichern. Dabei wird deutlich: Ein effizienter Speicher kann die Stromkosten erheblich senken, doch nicht jedes System lohnt sich für jeden Haushalt.

System Performance Index als Vergleichsmaßstab

Die HTW Berlin entwickelt jährlich den System Performance Index (SPI), um die Effizienz von Stromspeichern zu bewerten. Dieser gibt an, wie viel der gespeicherten Energie tatsächlich genutzt werden kann. Ein theoretisch ideales System hätte einen SPI von 100 Prozent, real liegen die Werte jedoch darunter. Die Tests der HTW Berlin sind unabhängig und gelten als verlässliche Orientierung für Verbraucher.

Beste Speichersysteme 2025 im Vergleich

Leistungsklasse

Hersteller & Modell

SPI-Wert

5 Kilowatt

RCT Power Storage DC 6.0 & Power Battery 7.6

92,6 Prozent

Fronius Primo GEN24 6.0 Plus & BYD HVS 7.7

92,6 Prozent

Kostal Plenticore plus G2 5.5 & BYD HVS 7.7

92,3 Prozent

Varta Pulse neo 6

91,5 Prozent

10 Kilowatt

RCT Power Power Storage DC 10.0 & Power Battery 11.5

96,4 Prozent

Energy Depot Centurio 10 & Domus 2.5

95,4 Prozent

Fronius Symo GEN24 10.0 Plus & BYD HVS 10.2

95,4 Prozent

Goodwe GW10K-ET-20 & LX F16.0-H-20

94,9 Prozent

Ein hoher SPI-Wert bedeutet weniger Verluste und eine bessere Wirtschaftlichkeit des Stromspeichers. Die Tests zeigen jedoch auch, dass einige Systeme ineffizient arbeiten und unnötig hohe Verluste aufweisen. Verbraucher sollten daher genau vergleichen, bevor sie investieren.

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaik-Anlage, die typischerweise 600 Watt Leistung erzeugt. Ob sich ein Speicher lohnt, hängt stark von der Nutzung des Solarstroms ab. Während Haushalte mit hohem Tagesverbrauch kaum einen Nutzen aus einem Speicher ziehen, kann sich die Investition für Menschen mit einem hohen Strombedarf in den Abend- und Nachtstunden rechnen.

Vorteile eines Speichers:

  • Höherer Eigenverbrauch von Solarstrom
  • Unabhängigkeit vom Stromversorger
  • Reduzierung der Stromkosten

Nachteile:

  • Hohe Anschaffungskosten (rund 600 bis 1.000 Euro pro Kilowattstunde Kapazität)
  • Effizienzverluste durch Lade- und Entladeprozesse
  • Lange Amortisationszeit

Laut HTW Berlin bleibt bei vielen Balkonkraftwerken kaum überschüssiger Strom für den Speicher übrig. Daher lohnt sich ein Speicher nur in Haushalten mit sehr geringem Tagesverbrauch, wenn der Hauptstrombedarf abends oder nachts anfällt. Zudem sollten Verbraucher bedenken, dass die Einspeisevergütung für nicht genutzten Solarstrom derzeit bei rund 8 Cent pro Kilowattstunde liegt, während Netzstrom etwa 40 Cent kostet.

Kosten-Nutzen-Analyse von Stromspeichern

Beispielrechnung:

  • Jahresverbrauch eines Haushalts: 4.500 Kilowattstunden
  • Ohne Speicher: 30 Prozent Eigenverbrauch
  • Mit 5-Kilowattstunden-Speicher: 50 Prozent Eigenverbrauch
  • Jährliche Ersparnis durch Speicher: 500 Euro
  • Kosten des Speichers: 6.000 Euro
  • Amortisationszeit: 12 Jahre

Die Wirtschaftlichkeit eines Stromspeichers hängt stark von den individuellen Gegebenheiten ab. Während einige Haushalte durch eine geschickte Nutzung des Speichers hohe Einsparungen erzielen, können andere kaum einen finanziellen Vorteil generieren. Die Stiftung Warentest rät daher, vor einer Investition genau zu kalkulieren.

Effizienzverluste und ihre Bedeutung

Hauptverluste eines Stromspeichers:

  • Umwandlungsverluste: 2 bis 7 Prozent
  • Teillastverluste: Bei geringer Stromabnahme (z. B. nachts) sinkt die Effizienz auf bis zu 71 Prozent
  • Standby-Verbrauch: Bis zu 64 Watt, was etwa 20 Euro pro Jahr an Mehrkosten bedeutet

Speichersysteme mit hoher Effizienz können jährlich 180 Euro mehr sparen als ineffiziente Modelle. Gerade in Haushalten mit geringem Verbrauch sind die Verluste besonders problematisch. Eine schlechte Abstimmung von Speichergröße und Haushaltsbedarf kann dazu führen, dass mehr Energie verloren geht, als eingespart wird.

Stiftung Warentest: Ergebnisse und Empfehlungen

Die Stiftung Warentest kommt zu dem Fazit, dass viele Stromspeicher nicht so effizient arbeiten, wie es die Hersteller angeben. Besonders im Teillastbetrieb treten oft hohe Verluste auf, die in den offiziellen Datenblättern nicht berücksichtigt werden. Verbraucher sollten daher genau auf den tatsächlichen Wirkungsgrad achten und sich nicht allein auf die Herstellerangaben verlassen. Wer sich für einen Speicher entscheidet, sollte ein Modell mit einem möglichst hohen System Performance Index (SPI) wählen, um unnötige Verluste zu vermeiden und die Wirtschaftlichkeit zu optimieren.

Fazit

Die Testergebnisse der HTW Berlin und Stiftung Warentest zeigen, dass Verbraucher genau rechnen sollten, bevor sie sich für einen Speicher entscheiden. Nicht jedes System hält, was es verspricht. Wer sich für einen Speicher entscheidet, sollte auf einen hohen SPI-Wert und eine gute Abstimmung von Speichergröße und Haushaltsverbrauch achten. Nur dann kann ein Stromspeicher wirklich Kosten sparen und einen finanziellen Mehrwert bieten.

Ein Balkonkraftwerk-Speicher lohnt sich in den meisten Fällen nicht, da zu wenig überschüssiger Strom für die Speicherung bleibt. Ein Balkonkraftwerk ohne Speicher lohnt sich je nach Standort aber durchaus. Wer den Eigenverbrauch mittels Photovoltaik optimieren will, sollte stattdessen große Verbraucher wie Waschmaschine oder Elektroauto gezielt tagsüber nutzen, wenn die Sonneneinstrahlung stark ist. Moderne Haushaltsgeräte ermöglichen dies per Zeitschaltung, etwa durch das automatische Starten von Wasch- oder Spülmaschinen mittags. Für Haushalte mit hohem Strombedarf kann ein größeres Speichersystem jedoch eine sinnvolle Investition sein. Komplettsets mit Balkonkraftwerk und passendem Batteriespeicher sind inzwischen ab etwa 500 Euro erhältlich. Damit kann man den selbst erzeugten Solarstrom vom Balkon auch zeitversetzt nutzen.

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Maximilian Modler

                                                                            ***

Maximilian Modler berichtet über spannende Entwicklungen aus den Bereichen Energie, Technologie - und über alles, was sonst noch für die deutsche Wirtschaft relevant ist. Er hat BWL, Soziologie und Germanistik in Freiburg, London und Göteborg studiert. Als freier Journalist war er u.a. für die Deutsche Welle, den RBB, die Stiftung Warentest, Spiegel Online und Verbraucherblick tätig.

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