Die Gehaltserhöhungen der CEOs resultieren aus den sehr guten Ergebnissen der Banken, die im vergangenen Jahr erheblich von den hohen Zinsen profitiert haben. Dies führte nicht nur zu höheren Ausschüttungen für die Aktionäre, sondern auch zu erheblichen Boni für Manager und Mitarbeiter. Die Aktien vieler Banken stiegen im Jahr 2024, und dieser Trend setzte sich auch in den ersten Monaten des Jahres 2025 fort.
UniCredit und UBS verteidigen die Vergütung ihrer CEOs
Die hohen Gehälter der CEOs stießen bei einigen Investoren auf Kritik. UBS und UniCredit verteidigen jedoch die Höhe der Vergütungen und verweisen auf die guten Ergebnisse sowie die Notwendigkeit, Schlüsselpersonal zu binden.
UniCredit erklärte, die Gehaltserhöhung von Andrea Orcel (der im vergangenen Jahr 13,2 Millionen Euro verdiente) sei notwendig gewesen, um sein Engagement in einem wettbewerbsintensiven Umfeld aufrechtzuerhalten. Unter seiner Führung habe die Bank ein „außergewöhnliches Gewinnwachstum“ erzielt. Darüber hinaus wolle die Bank die Vergütungshöhe an die Standards britischer Banken anpassen, die nicht mehr an die EU-Bonusgrenzen gebunden sind.
Um gesellschaftliche Kontroversen über Managergehälter in der Schweiz zu vermeiden, entschied die UBS, Sergio Ermotti ein Gehalt zu zahlen, das unter den internen Limits der Bank liegt. Der CEO betreut die Integration der unter Sonderkonditionen übernommenen Credit Suisse und führt gleichzeitig Gespräche mit den Behörden über den künftigen Kapitalbedarf der Bank.
Leistungsbezogene Boni
Der Großteil der Vergütung der beiden Bankchefs besteht aus leistungsabhängigen Boni, die an die Börsenperformance ihrer Banken gekoppelt sind. Diese werden künftig nur noch ausgezahlt, wenn bestimmte Unternehmensziele erreicht werden.
Interessant ist, dass Andrea Orcel in der Vergangenheit die Investmentbanking-Abteilung von UBS leitete, als Sergio Ermotti der erste CEO der Bank war. Ermotti kehrte vor zwei Jahren in seine neue Position zurück, kurz nachdem UBS im Rahmen einer staatlichen Rettungsaktion die Credit Suisse übernommen hatte.
Steigende Gehälter auch bei Bankangestellten
Nicht nur die Gehälter der CEOs steigen, sondern auch die Zahl der Bankangestellten, die mehr als eine Million Euro jährlich verdienen. Die größte Zahl dieser Personen – über 600 – war im vergangenen Jahr bei der Deutschen Bank tätig. Zum Vergleich: ABN Amro hatte nur wenige solcher Mitarbeiter.
Deutsche Bank mit höchsten Boni seit einem Jahrzehnt
Die Deutsche Bank zahlte im Jahr 2024 so viele Boni wie seit zehn Jahren nicht mehr. Der Gesamtpool der variablen Vergütung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent. Die größten Gewinner waren die Mitarbeiter der Investmentbanking-Abteilung, die ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr hatten.
Am Ende der Liste der bestbezahlten Bank-CEOs fanden sich unter anderem Philippe Brassac von Credit Agricole und Steven van Rijswijk von ING. Beide Banken erzielen nur einen geringen Teil ihrer Einnahmen aus dem Investmentbanking, was sich in niedrigeren Vergütungen für die Manager widerspiegelt. Zudem ist ING in den Niederlanden tätig, wo strenge Vorschriften die Höhe der Boni begrenzen. Wie die Bank selbst einräumt, erschwert dies den Wettbewerb um Fachkräfte aus Technologieunternehmen.
Deutscher CEO unter den bestbezahlten Bankchefs
Christian Sewing ist ein deutscher Bankmanager und seit April 2018 der CEO der Deutschen Bank. Er trat 1989 in die Deutsche Bank ein und hat im Laufe seiner Karriere verschiedene Führungspositionen innerhalb der Bank übernommen. Bevor er CEO wurde, war er unter anderem für das Private- und Geschäftskundengeschäft sowie das Risikomanagement verantwortlich.
Unter seiner Führung hat die Deutsche Bank eine Reihe von Restrukturierungen und Sparmaßnahmen durchlaufen, um die Bank nach Jahren der finanziellen Schwierigkeiten wieder auf Kurs zu bringen. Dies beinhaltete auch die Reduzierung von Arbeitsplätzen und die Neuausrichtung des Geschäftsmodells, um sich auf profitablere Geschäftsbereiche zu konzentrieren.
Sewing gilt als pragmatischer und zielorientierter Führer, der die Bank durch schwierige Zeiten lenkt und in einem wettbewerbsintensiven Markt wieder wettbewerbsfähig machen möchte. Er belegt den dritten Platz.