Trump-Zölle reißen Aktienmärkte in die Tiefe
Die Aktienmärkte sind seit Donald Trumps Zollankündigung unter Druck und büßten in den vergangenen Tagen kräftig ein. Die EU reagierte umgehend und plant auch, mit eigenen Gegenzöllen auf die USA zu reagieren.
Mark Haefele, Chef-Investmentstratege bei UBS Global Wealth Management, erklärte in einer Mitteilung, dass die Zölle sowohl Europa als auch China negativ beeinflussen dürften. Infolgedessen könnte es zu einer kurzfristigen Phase der Risikominimierung kommen, vor allem, wenn weitere Gegenzölle angekündigt werden. Investoren sollten seiner Einschätzung nach gezielt in Unternehmen investieren, die von höheren Staatsausgaben profitieren, sowie in kleinere und mittelgroße Unternehmen in Europa.
Bärenmarkt: Trendwende in den Märkten
Die Sorgen um den Handelskrieg dämpfen die positive Marktstimmung, die zu Jahresbeginn durch steuerliche Reformen in Deutschland, niedrige Zinsen und günstigere Bewertungen beflügelt wurde. Der Stoxx Europe 600 Index übertraf den US-amerikanischen S&P 500 im ersten Quartal um fast 15 Prozent in Dollar. Doch die von den Zöllen ausgelösten Unsicherheiten sorgten für eine Trendwende.
Analysten von Citigroup, darunter Beata Manthey, sehen noch Potenzial für weitere Kapitalflüsse in europäische Aktien. Im Gegensatz dazu warnen Strategen von Goldman Sachs vor einem Rückgang des Stoxx Europe 600 über die nächsten drei Monate, da die Zölle insbesondere in Sektoren wie der Automobilindustrie, dem Bergbau und der Getränkeproduktion spürbare Auswirkungen haben dürften.
Deutsche Autobranche spürt die Auswirkungen bereits
Deutsche Automobilhersteller, die große Mengen ihrer Fahrzeuge in die USA exportieren, sind bereits von den Zöllen betroffen. Der Stoxx Auto & Parts Index ist im Vergleich zu den Höchstständen des Jahres um rund 13 Prozent gefallen. Insbesondere Porsche und Mercedes-Benz könnten mit erheblichen Verlusten bei ihren erwarteten Betriebserträgen im Jahr 2026 rechnen.
Die von Trump geplanten Zölle auf alkoholische Produkte aus der EU stellen eine zusätzliche Belastung für europäische Hersteller von Wein und Spirituosen dar. Auch die Stahl- und Aluminiumindustrie muss sich auf die Auswirkungen der 25-prozentigen Zölle einstellen. Die Pharmaunternehmen, allen voran Novo Nordisk, gaben an, dass sie nicht „immun“ gegenüber den neuen Handelsbarrieren seien. Die kommenden Monate dürften für die europäische Wirtschaft von erheblichem Druck geprägt sein, während Unternehmen und Investoren auf die politischen Entwicklungen in den USA und der EU reagieren.