Finanzen

Tenbagger-Aktien 2025: Wie Sie mit den richtigen Aktien zehnmal so reich werden – oder alles verlieren

Sie träumen von der Verzehnfachung Ihres Investments? Dann sollten Sie wissen, was Tenbagger-Aktien sind, warum oft mehr Glückspiel als Strategie dahinter steckt und wie Sie trotzdem Millionen bringen können.
18.08.2025 12:33
Lesezeit: 4 min
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Tenbagger-Aktien 2025: Wie Sie mit den richtigen Aktien zehnmal so reich werden – oder alles verlieren
Tenbagger-Aktien: So erkennen Anleger Aktien mit Verzehnfachungspotenzial. (Foto: dpa) Foto: Boris Roessler

Was sind Tenbagger-Aktien?

Tenbagger-Aktien haben das Potenzial, ihren Anfangswert zu verzehnfachen – und stellen damit eine ganz eigene Klasse von Investitionsmöglichkeiten dar. Wie das Wirtschaftsportal Äripäev aus Estland berichtet, haben die Aktienexperten von Freedom24 analysiert, woran Anleger potenzielle Tenbagger-Unternehmen erkennen können.

Der Begriff „Ten Bagger“ oder „Ten Runner“ wurde durch den legendären Investor Peter Lynch populär gemacht. Als Manager des Fidelity-Magellan-Fonds von 1977 bis 1990 erzielte Lynch eine beeindruckende Jahresrendite von rund 30 Prozent. Während seiner Amtszeit wuchs das verwaltete Fondsvermögen von 18 Millionen auf über 19 Milliarden US-Dollar. Lynch bevorzugte Aktien mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das unter dem Branchendurchschnitt und unter dem Fünfjahresmittel lag. Zudem suchte er Unternehmen mit einem starken Wachstum des Gewinns je Aktie (EPS) über fünf Jahre – idealerweise unter 50 Prozent. Berühmt wurde Lynch auch durch sein Anlage-Motto „Buy What You Know“. Es besagt, dass Investoren in Unternehmen investieren sollten, die sie kennen und verstehen, um realistische Erwartungen an deren Potenzial und Wachstumsaussichten zu entwickeln.

Tenbagger-Aktien finden und erkennen: Die Hauptmerkmale

Wer eine Tenbagger-Aktie finden will, muss sie erkennen, noch bevor sie dieses fast exponentielle Wachstum erreicht. Es lohnt sich folglich ein Blick auf bestimmte Eigenschaften, die diese Werte meist gemeinsam haben.

Produktinnovation

Tenbagger sind oft Pioniere, die bahnbrechende Technologien einführen und dadurch Märkte verändern oder sogar neue schaffen. In den letzten Jahren konnten Anleger spektakuläre Aufstiege von Unternehmen wie Tesla (Elektroautos), Nvidia (moderne Elektronik) und Shopify (E-Commerce) verfolgen. Doch nicht jede Technologie ist geeignet. Wichtig ist, dass neue Produkte reale Bedürfnisse bedienen und von Unternehmen stammen, die sie auch produzieren und vertreiben können. Technologie mit Ten-Bagger-Potenzial braucht eine große Nutzerbasis, muss massentauglich sein – und vor allem wirklich gebraucht werden.

Wachstumsbranchen

Tenbagger finden sich häufiger in aufstrebenden Branchen als in reifen Märkten mit etablierten Akteuren – weil dort die Wachstumsperspektiven schlicht größer sind.

Starkes Umsatzwachstum

Oft weisen diese Unternehmen ein außergewöhnliches Umsatzwachstum auf, auch wenn sie anfangs keine Gewinne erzielen. Viele dieser Hochperformer waren zu Beginn nicht profitabel, aber zeigten kontinuierliche Umsatzzuwächse von 30 Prozent oder mehr.

Verteidigung der Marge („economic moat“) gegen Wettbewerber

Hohe Verkaufszahlen ziehen zwangsläufig Konkurrenten an. Um ihre Innovationsvorsprünge zu schützen, setzen diese Unternehmen auf Patente, starke Marken oder exklusive Technologien. Ohne solche Schutzmechanismen könnten Wettbewerber den Markt überschwemmen, Marktanteile abgraben und Margen senken.

Soziale Megatrends

Die Orientierung an gesellschaftlichen Umbrüchen ist ein Kernelement vieler Tenbagger-Aktien. Je stärker eine neue Technologie von der Bevölkerung übernommen wird – ob Internet, Elektroautos, grüne Energie oder aktuell Künstliche Intelligenz – desto bedeutender wird sie auch für Investoren.

Regulierung

Staatliche Eingriffe können Kursverläufe stark beeinflussen. Neue Gesetze oder Vorgaben können Märkte fördern oder ausbremsen. Wichtig ist, dass politische Rahmenbedingungen eine potenzielle Entwicklung eher unterstützen als blockieren.

Übererfüllung von Erwartungen

Manche Anleger glauben, dass Kursgewinne allein auf steigenden Gewinnen beruhen. Kurzfristig entscheidend ist jedoch das Übertreffen der Erwartungen. Selbst ein geringer Verlust kann als Erfolg gelten – wenn er kleiner ausfällt als befürchtet. Das führt oft zu Kurssprüngen.

Geringe bis mittlere Marktkapitalisierung

Viele der erfolgreichsten Aktien der letzten Jahrzehnte begannen als kleine Unternehmen. Kleine Firmen wachsen oft schneller als große – insbesondere in geschlossenen Volkswirtschaften. Großunternehmen übertreffen das Wirtschaftswachstum selten. Wer in bereits große Konzerne investiert, hat geringere Chancen auf eine Verzehnfachung. Frühphasen-Investments in kleine Unternehmen oder Nebenwerte bergen größere Chancen auf Ten-Bagger-Renditen.

Begrenzte öffentliche Aufmerksamkeit

Wenig Verständnis für das Geschäftsmodell, geringe Medienpräsenz und minimale Wall-Street-Abdeckung führen oft zu Unterbewertungen. Im Gegensatz zur Annahme, dass breite Bekanntheit ein Kursplus bringt, gilt: Ist ein Unternehmen bereits weithin anerkannt, ist ein Großteil des Wachstums oft schon erfolgt.

Eigentümermentalität im Management

Führungskräfte mit hohem Aktienanteil handeln wie Eigentümer. Sie denken langfristig, handeln im Interesse der Anteilseigner und setzen weniger auf kurzfristige Gewinnabschöpfung.

Großer adressierbarer Markt

Ein Tenbagger braucht meist einen großen adressierbaren Markt. Dies ermöglicht Wachstum durch neue Produkte oder den Eintritt in neue Märkte – was sich langfristig positiv auf die Unternehmensbewertung auswirkt.

Solide Fundamentaldaten

Tenbagger sollten auch wirtschaftlich stabil sein – mit solider Bilanz, starkem Cashflow und Wettbewerbsvorteilen. Das schafft Vertrauen in nachhaltiges Wachstum.

Kapitalschonendes Geschäftsmodell

„Asset light“-Modelle sind oft ideal. Firmen, die ohne große Investitionen skalieren können, investieren mehr in Expansion als in Erhalt.

Kennzahlen für Tenbagger-Aktien: Echte Chancen erkennen und typische Fehler vermeiden

Wer Tenbagger-Aktien finden will, muss systematisch vorgehen. Beginnen Sie mit einer klaren Analyse des Marktes: In welchen Branchen entstehen aktuell neue Bedürfnisse? Welche gesellschaftlichen, technologischen oder politischen Entwicklungen begünstigen bestimmte Geschäftsmodelle? Achten Sie dabei nicht nur auf kurzfristige Hypes, sondern auf langfristige Trends mit Substanz. Ein Trend mit Substanz ist oftmals nicht direkt zu erkennen, deshalb scheitern auch viele Anleger bei der Aktien-Auswahl. Die gute Nachricht: Die Aktienauswahl ist nicht nur Bauchgefühl, es gibt klare Kennzahlen, an denen Sie sich orientieren können.

Treffen Sie deshalb im nächsten Schritt eine Vorauswahl potenzieller Unternehmen anhand quantitativer Kennzahlen. Hierzu zählen etwa ein unterdurchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im Vergleich zur Branche, ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum sowie eine solide Eigenkapitalquote. Ebenso wichtig ist der sogenannte "Free Cashflow", also der tatsächlich verfügbare Mittelzufluss nach Investitionen. Unternehmen, die ihre Expansion aus eigenen Mitteln finanzieren können, sind unabhängiger und langfristig stabiler.

Doch auch qualitative Kriterien spielen eine große Rolle: Prüfen Sie, ob das Unternehmen einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil besitzt – etwa durch Patente, Netzwerkeffekte oder eine starke Marke. Werfen Sie außerdem einen kritischen Blick auf das Management. Führungskräfte mit hohem Eigenanteil am Unternehmen agieren meist langfristiger und aktionärsfreundlicher. Transparente Kommunikation, eine klare Wachstumsstrategie und ein glaubwürdiger Track Record sind weitere positive Indikatoren.

Wichtig für den Anlageerfolg: Timing und Diversifikation

Viele Anleger unterschätzen das richtige Timing: Selbst die beste Aktie kann Jahre brauchen, bis sie ihr Potenzial entfaltet. Deshalb ist Geduld gefragt. Zugleich sollten Sie nicht blind an einem Investment festhalten. Überwachen Sie regelmäßig die Entwicklung – sowohl auf Unternehmens- als auch auf Branchenebene – und prüfen Sie, ob die ursprünglichen Annahmen noch gelten. Wird das Geschäftsmodell infrage gestellt oder bricht das Umsatzwachstum plötzlich ein, kann ein Ausstieg sinnvoll sein.

Nicht zuletzt: Diversifikation bleibt entscheidend. Auch wenn Sie gezielt nach Tenbaggern suchen, sollten Sie Ihr Portfolio nicht auf wenige, hochriskante Titel konzentrieren. Eine gesunde Mischung aus Wachstumswerten, Substanzaktien und möglicherweise defensiven Positionen hilft, das Gesamtrisiko zu reduzieren. Denken Sie daran: Der Weg zur Verzehnfachung führt selten über eine einzelne Aktie – sondern über kluge Selektion, breite Streuung und einen langen Atem.

Hinweis: Investitionen in Wertpapiere und andere Finanzinstrumente bergen stets das Risiko von Kapitalverlusten. Vergangene oder erwartete Ergebnisse sind keine Garantie für die Zukunft. Vor jeder Investitionsentscheidung sollten Anleger eine persönliche Analyse vornehmen und gegebenenfalls einen qualifizierten Finanzberater konsultieren. Das Unternehmen kann als Market Maker oder Liquiditätsanbieter für genannte Finanzinstrumente tätig sein. Alle Empfehlungen und Informationen in diesem Material sind unabhängig und nicht durch eigene Handelspositionen beeinflusst. Freedom24 ergreift sämtliche Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten und zur Sicherstellung objektiver Informationsweitergabe.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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