Intel-Aktie: Milliardenhilfe für Chipgiganten – Nvidia investiert in Intel
Der angeschlagene Chiphersteller Intel (ISIN: US4581401001) erhält milliardenschwere Unterstützung vom erfolgreichen Rivalen Nvidia (ISIN: US67066G1040). Nvidia wird Intel-Aktien im Wert von fünf Milliarden US-Dollar kaufen. Von noch größerer Bedeutung könnte jedoch die technologische Zusammenarbeit sein: Beide Konzerne wollen künftig neue Chips entwickeln. Intel produziert dafür Prozessoren seines X86-Systems, die an Nvidia-Technik für Rechenzentren angepasst werden. Die Intel-Aktie legte im US-Handel um etwa 23 Prozent zu.
Nvidias Chipplattformen sind inzwischen Schlüsseltechnologien für Training und Betrieb von Software mit Künstlicher Intelligenz. Dem Unternehmen, das zuvor vor allem für Grafikkarten bekannt war, verschaffte dies ein rasanter Aufstieg und die Position als wertvollstes Unternehmen der Welt mit aktuell 4,3 Billionen US-Dollar Börsenwert. Dagegen ist die Marktkapitalisierung von Intel in den letzten Jahren deutlich geschrumpft – zuletzt auf nur noch 140 Milliarden Euro. Die neue Partnerschaft mit Intel zeige, dass sich die Computerwelt grundlegend wandle, erklärte Nvidia-Chef Jensen Huang.
Chiphersteller Intel unter Druck
Intel galt lange als führende Kraft der Chipbranche. Doch in den vergangenen Jahren büßte der Konzern massiv an Einfluss ein. Smartphones und Tablets laufen meist mit Technik des Chipdesigners Arm (ISIN: US0420682058). Bei Künstlicher Intelligenz dominiert weiterhin die Nvidia-Aktie und deren technologische Basis.
Intel verfolgt den Plan, stärker als Auftragsfertiger für andere Chipfirmen aufzutreten – doch Kunden halten sich zurück. Ambitionierte Fabrikprojekte wurden deshalb reduziert. Unter anderem wurde die geplante Anlage in Magdeburg gestrichen. Nvidia-Chef Huang äußerte sich bei einer Pressekonferenz auf Nachfrage nicht dazu, ob Nvidia Intels Kapazitäten nutzen wird.
Intel-Aktie: Staatliche Unterstützung als Vorbild
Die US-Regierung sicherte sich kürzlich rund zehn Prozent an Intel. Grundlage waren bereits zugesagte Milliardenhilfen, die eigentlich für Fabrikbauten in den USA gedacht waren. Präsident Donald Trump bestand jedoch auf einer Gegenleistung. Für Nvidia erwies sich die Investition sofort als Gewinn: Der Einstiegspreis lag bei 23,28 US-Dollar. Nach der Ankündigung kletterte der Kurs in New York auf 30,57 US-Dollar.
Die jüngsten Analystenstimmen zur Intel-Aktie stammen aus der Zeit vor dem geplanten Milliardeneinstieg von Nvidia, sie zeichnen ein differenziertes Bild. Während die Beteiligungen von Nvidia und der US-Regierung für Rückenwind sorgen könnten, bleibt die Lage für den Chipkonzern insgesamt herausfordernd. Sowohl Kursziele als auch Einstufungen variieren deutlich und spiegeln die Unsicherheit am Markt wider.
Am 18. September hob die UBS das Kursziel von 25 auf 35 US-Dollar an, beließ die Einstufung jedoch auf „Neutral“. Analyst Timothy Arcuri betonte, Nvidia sei vor allem an Intels Fertigungs-Roadmap und an Künstlicher Intelligenz interessiert. Am 25. August bestätigte Bernstein Research die Einstufung „Market-Perform“ mit Kursziel 21 US-Dollar. Stacy Rasgon kritisierte, dass die staatliche Beteiligung Eigenkapital verlange, was eine schwächere Lösung sei. Bereits am 25. Juli erhöhte JPMorgan das Kursziel auf 21 US-Dollar, hielt jedoch an „Underweight“ fest. Harlan Sur verwies auf langsame Fortschritte unter CEO Lip-Bu Tan, belastete Margen und Risiken durch US-Zölle.
Insgesamt zeigt sich: Die Intel-Aktie profitiert zwar von externen Impulsen, doch strukturelle Probleme bleiben bestehen. Analysten loben strategische Weichenstellungen, warnen aber vor Risiken und langsamen Fortschritten. Für Investoren ergibt sich ein gemischtes Bild, in dem Chancen und Unsicherheiten eng miteinander verknüpft sind.

