Finanzen

Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die Bundesbank hat bei über 2.000 Testkäufen festgestellt, dass Zahlungen mit Schein und Münze in einigen Fällen nicht akzeptiert wurden – trotz des landesweiten Trends zum Bargeld.
15.12.2025 13:44
Lesezeit: 1 min
Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
Eine Bezahlkarte für Asylbewerberinnen und Asylbewerber und ein 50 Euro Schein liegen nebeneinander (Foto: dpa). Foto: Andreas Arnold

So versuchten Testkäuferinnen und Testkäufer, alltägliche Behördenleistungen wie das Ausstellen eines Personalausweises oder die Zulassung eines Kraftfahrzeugs mit Bargeld zu begleichen. Dabei konnten sie in 8 von 30 Fällen nicht mit Bargeld bezahlen.

"Diese Ergebnisse deuten an, dass Bargeld nur eingeschränkt für Zahlungen an Behörden verwendet werden kann", folgert die Bundesbank in dem vorab veröffentlichten Aufsatz aus dem Monatsbericht Dezember. Allerdings seien angesichts der kleinen Stichprobe für diesen Bereich weitere Analysen erforderlich.

Sonst Bargeld "nahezu universell einsetzbar"

Die Bundesbank betont: "Damit Bargeld seine gesellschaftlichen Funktionen erfüllen kann, sollte es bei möglichst vielen Einkaufs- und Bezahlsituationen angenommen werden." Dies ist im Einzelhandel, der Gastronomie und bei persönlichen Dienstleistungen wie Friseurbesuchen in aller Regel auch der Fall: Bei 99,4 Prozent der aufgesuchten Verkaufsstellen war Barzahlung möglich.

In den wenigen Fällen, in denen keine Zahlung mit Schein und Münze möglich war, waren oft fehlendes Wechselgeld oder defekte Kassen die Ursache. Verkaufsstellen, die grundsätzlich kein Bargeld annehmen, waren überwiegend solche, die ausschließlich mit Verkaufsautomaten oder Selbstbedienungskassen (SB-Kassen) ausgestattet sind, beispielsweise SB-Tankstellen.

Mehr als 2.000 Testkäufe bundesweit

Insgesamt wurden in den Monaten Mai bis August des laufenden Jahres 2.060 Testkäufe in allen Bundesländern getätigt, sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten. Die Testkäufer gaben im Durchschnitt 11,98 Euro pro Kauf aus. Der höchste Betrag lag bei 179 Euro, der niedrigste betrug 19 Cent.

Um die Ergebnisse zu ergänzen, gab es jeweils 30 Testzahlungen bei Behörden und im öffentlichen Nahverkehr. Anders als bei Behörden war das Kaufen eines Bustickets mit Bargeld in allen Fällen entweder an der Haltestelle oder im Bus möglich.

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