Im ersten Quartal stagnierte das französische Wirtschaftswachstum bereits und die Schwierigkeiten in der Automobilbranche des Landes lassen darauf schließen, dass Francois Hollande es nicht nur mit einem zu hohen Defizit, sondern auch mit einer schwächelnden Wirtschaft zu tun bekommt. Wie die französische Zentralbank am Mittwoch mitteilte, rechnet sie im dritten Quartal mit einem Rückgang des BIPs um 0,1 Prozent. Erfüllt sich die Prognose, wäre Frankreichs Wirtschaft das zweite Quartal in Folge geschrumpft. Frankreich stünde dann in einer Rezession und zwar das erste Mal seit dem Frühjahr 2009.
Wie die Zentralbank mitteilte sei besonders die Inlandsnachfrage deutlich schwächer geworden und die gelte gemeinhin als Wachstumsmotor. Die französische Regierung hatte ihre Wachstumsaussichten bereits im Juli von 0,4 Prozent auf 0,3 Prozent korrigiert. Im nächsten Jahr erwartet die Regierung sogar immer noch ein Wachstum von 1,2 Prozent.
Die schwächelnde Wirtschaft, die großen Schwierigkeiten in der Autobranche (hier) und die wachsende Zahl der Arbeit suchenden Franzosen (Fast 3 Millionen mittlerweile – hier) stellen die französische Regierung vor immer größere Herausforderungen, wenn es darum geht, die Defizitziele der nächsten Jahre zu erreichen. Zumal auch der starke Handelspartner Deutschland die Krise zu spüren bekommt.