Politik

Wirtschaft warnt vor Sanktionen gegen Russland

Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft warnten eindringlich vor Sanktionen gegen Russland. Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen rief die Politik auf, den Dialog mit Russland zu suchen. Deutsche Manager reisen am Donnerstag nach St. Petersburg, um dort an einer Wirtschaftskonferenz teilzunehmen.
18.05.2014 11:40
Lesezeit: 1 min

Wenige Tage vor dem St. Petersburger Wirtschaftsforum warnen in Deutschland Industrie und Banken davor, die Handelsbeziehungen zu Russland aufs Spiel zu setzen. „Wir sollten mit Russland im Gespräch bleiben, das gilt auch für die Wirtschaft“, sagte Industriepräsident Ulrich Grillo der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Die Politik weiß genau, was Wirtschaftssanktionen auslösen können.“ Er habe aber vollstes Vertrauen, dass die Bundesregierung hier sehr verantwortungsvoll vorgehe, äußerte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).

Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Jürgen Fitschen, rief ebenfalls dazu auf, nun auf Dialog zu setzen. Es wäre grundfalsch nun alles aufzugeben, was die deutsche Wirtschaft in jahrelanger Zusammenarbeit in Russland aufgebaut habe, sagte der Co-Chef der Deutschen Bank. Beide Manager sagten aber, wenn die Bundesregierung Sanktionen beschließe, würden die deutschen Unternehmen diese auch mittragen.

Von Donnerstag bis Samstag findet in St. Petersburg eine Wirtschaftskonferenz statt, auf der auch Russlands Präsident Wladimir Putin sprechen wird. Anders als in früheren Jahren werden diesmal wegen der russischen Ukraine-Politik keine westlichen Spitzenpolitiker dabei sein. Die US-Regierung hatte zudem heimische Firmen aufgefordert, sie sollten ihre Teilnahme überdenken. Bereits Anfang Mai hatten etliche deutsche Konzerne wie Metro, E.ON und Siemens mitgeteilt, dass Spitzenvertreter an der Veranstaltung wie geplant teilnehmen werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande hatten zuletzt angekündigt, dass die EU Wirtschaftssanktionen verhängen werde, falls die geplante ukrainische Präsidentenwahl am kommenden Sonntag nicht durchgeführt werden könne.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drei Anzeichen für ein brüchiges Arbeitsleben
07.07.2025

Neue Führung, neue Arbeitszeiten, neue Karriereträume: Wer im internationalen Wettbewerb mithalten will, muss verstehen, wie sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börse-Ausblick: Europa trotzt Trump – doch wie lange noch?
07.07.2025

Ein halbes Jahr voller Turbulenzen: Trump, Zölle, Währungskrise – die Börsen zeigen extreme Bewegungen. Welche Märkte profitieren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...