Die Tatsache, dass sich das Wirtschaftsklima in der Eurozone verschlechtert hat, ist nicht wirklich verwunderlich, angesichts der schlechten Konjunkturdaten dieser Woche. Das Tempo und der Umfang der Verschlechterung sind jedoch ungewöhnlich. Wie das Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte, hat sich das Wirtschaftsklima in der Eurozone nach zwei Anstiegen in Folge im dritten Quartal wieder verschlechtert.
Der Index für das Wirtschaftsklima sank auf 88,9 Zähler und ist damit weit unter dem Durchschnitt von 109 Punkten der vergangenen sechs Jahren. Im zweiten Quartal lag der Index noch bei 100,3 Punkten. „Die wieder aufflammende Schuldenkrise setzt der Konjunktur im Euro-Raum zu", sagt Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen hätten stark nachgegeben. „Es wird nicht mehr damit gerechnet, dass sich die Wirtschaft in den kommenden sechs Monaten erholt."
Während die Wirtschaft in Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Zypern sich unverändert in einer Rezession befindet, hätten auch „Belgien, Frankreich, Irland, den Niederlanden und Slowenien wird die wirtschaftliche Lage nur wenig besser beurteilt“, so der Ifo-Institut. Und auch, wenn die Lage in Deutschland, Estland und Finnland insgesamt positiver eingeschätzt werde, so werde sie doch schlechter als noch im Frühjahr beurteilt.