Politik

Griechenland: Streit über Sparmaßnahmen eskaliert

Der Streit in der griechischen Regierung über die nötigen 11,5 Milliarden Euro an Sparmaßnahmen verschärft sich. Nun wollen die Koalitionspartner auch der Arbeitsmarktreform nicht mehr zustimmen. Die Griechen sollen weiterhin nur fünf Tage die Woche arbeiten müssen fordern sie.
13.09.2012 10:51
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Flucht nach vorne – EU will europäischen Superstaat schaffen

Die griechische Regierung kann sich nicht auf das 11,5 Milliarden Euro schwere Sparpaket einigen. Der Streit über einzelne Maßnahmen des Pakets geht weiter. Mittwoch Abend endeten die Gespräche zwischen Premierminister Antonis Samaras und seinen Koalitionspartnern Fotis Kouvelis und Angelos Venizelos mit Einsprüchen der beiden Juniorpartner. Dies berichtet die griechische Zeitung Kathimerini.

Nachdem ursprünglich lediglich die geplante Entlassungen und Einsparungen bei Beamten für Uneinigkeit sorgten, wollen die Demokratische Linke und die Pasok nun auch anderen Einsparungen nicht mehr zustimmen: „Es können keine Maßnahmen auf Kosten einer zerfallenden Gesellschaft umgesetzt werden“, sagte der Chef der Demokratischen Linken, Fotis Kouvelis.

Also wird jetzt auch über eine Arbeitsmarktreform gestritten. Samaras will eine Sechstagewoche einführen und das Rentenalter auf 67 erhöhen. Die Demokratische Linke fordert jedoch, die Anforderungen der Troika zu ignorieren. Venizelos will in Griechenland die selben Bedingungen wie im Rest Europas und ist überzeugt, dass es zu einem Kompromiss kommen werde.

Doch den Griechen läuft die Zeit davon. Am 8. Oktober soll am EU-Gipfel entschieden werden, wie es mit Griechenland weitergehen soll. Doch der Bericht über den Fortschritt des griechischen Programms durch die Troika verzögert sich. Um an die nächste Tranche des Hilfspakets zu gelangen, müssten EZB, EU und IWF den Sparmaßnahmen zustimmen. Die Troika hat aber weite Teile der Sparvorschläge nicht angenommen und weitere Kürzungen gefordert (mehr hier).

Die bisherigen Maßnahmen haben indes wenig gebracht, wie ein Treffen einer griechischen Abordnung in der EZB in Frankfurt ergab (mehr hier). Inzwischen ist bereits von einem nächsten Schuldenschnitt die Rede (mehr hier).

Mehr Themen:

Bankenkrise in Luxemburg: Juncker will den ESM so schnell als möglich

Unerwünschte Nebenwirkung: Nach ESM-Urteil steigt der Druck auf die EZB

Niederlande: Schwere Schlappe für Euro-Skeptiker Geert Wilders

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...