Politik

Kriegsgefahr in China: Proteste gegen Japan eskalieren

Lesezeit: 1 min
17.09.2012 00:16
Wegen eines Gebietsstreits um Inseln im ostchinesischen Meer haben Demonstranten in China japanische Einrichtungen angegriffen und angezündet. Während in vielen Teilen Chinas die Proteste gegen Japan eskalieren, ist der designierte japanische Botschafter für China auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen.
Kriegsgefahr in China: Proteste gegen Japan eskalieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In China sind wegen eines Streits um eine unbewohnte Inselgruppe im ostchinesischen Meer heftige Proteste gegen Japan ausgebrochen. Chinesische Demonstranten drangen in einigen Regionen in Fabriken japanischer Firmen ein und randalierten dort. Autogeschäfte japanischer Hersteller wurden in Brand gesetzt und die japanische Botschaft in Peking wurde belagert. Die Polizei musste Tränengas und Wasserwerfer einsetzen, um die Demonstranten in Schach zu halten. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Die Proteste waren ausgebrochen, nachdem Japan die Diaoyu-Inseln von ihren privaten Besitzern aufgekauft hatten. Japan erhebt Gebietsansprüche auf die unbewohnten Inseln. Die chinesische Marine schickte Schiffe zur Beobachtung ins ostchinesische Meer. Unterdessen fordern die Demonstranten von ihrer Regierung ein härteres Vorgehen gegen Japan. Sie wollen, dass Japan der Krieg erklärt wird.

Die japanische Regierung forderte China auf, den Schutz ihrer Landsleute sicherzustellen. Der Konflikt wird von einem mysteriösen Todesfall weiter angeheizt. Denn der designierte oberste japanische Botschafter in China, Shinichi Nishimiya, starb am Sonntag in Tokio nachdem er drei Tage früher ohne erkennbaren Grund zusammengebrochen war. Er hätte in Kürze die Vertretung Japans in China übernehmen sollen. Nun wird der merkwürdige Tod des Diplomaten untersucht.

Die Proteste in China könnten sich noch mindestens bis Dienstag fortsetzen. Traditionell gedenken die Chinesen nämlich am 18. September den Opfern der japanischen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. Damals wurden Millionen Chinesen von japanischen Truppen getötet.

Der Dissident und Künstler Ai Weiwei beobachtete die Demonstrationen vor Ort und unterstellt der chinesischen Führung, selbst hinter den Unruhen zu stecken. In China würden Proteste nie von der Bevölkerung organisiert, daher vermutet er, die Regierung habe die Demonstrationen selbst inszeniert.

Mehr Themen:

Sudan: Demonstranten stürmen deutsche Botschaft

Die Welt in Flammen: Proteste gegen Mohammed-Video auf einer Karte

Spanien: Erneut Massenproteste gegen Sparkurs von Rajoy


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...