Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) musste 2014 in der Ukraine aufgrund der Konjunktur-Abschwächung und des Kriegs im Osten des Landes Verluste in Höhe von 568 Millionen Euro hinnehmen, berichtet das Wall Street Journal.
Ein Jahr zuvor konnte die EBRD in der Ukraine noch einen Gewinn von etwa einer Milliarde Euro einstreichen. Für das aktuelle Jahr erwartet die Bank, dass die Wirtschaft der Ukraine um fünf Prozent schrumpfen wird. Im September vergangenen Jahres war die EBRD noch von einem Schrumpfen in Höhe von 0,2 Prozent ausgegangen.
Der Leiter der Außenbeziehungen der EBRD, Anthony Williams, sagt, dass das wirtschaftliche Umfeld „herausfordernd“ bleibt. Trotz der Verluste verfügt die Bank nach eigenen Angaben über eine „robuste Kapitalausstattung und eine hohe Liquidität“ mit Reserven in Höhe von 7,9 Milliarden Euro. Die Gesamt-Investitionen betrugen im vergangenen Jahr 8,9 Milliarden Euro. In der Ukraine ist die Bank an der Modernisierung des Gas-Netzes beteiligt (Video am Anfang des Artikels).
Die EBRD vergibt nicht nur Kredite, sondern hält auch Anteile an Unternehmen. So unterzeichnete sie Anfang Februar eine Absichtserklärung mit der ungarischen Regierung, um sich an der Ungarn-Tochter der Erste Group mit 15 Prozent zu beteiligen.