Finanzen

Börse: Dax schließt 0,6 Prozent im Minus

Lesezeit: 2 min
24.06.2015 18:30
Die Märkte reagierten geschockt auf die Nachricht von Tsipras, dass die Gläubiger die Vorschläge Athens ablehnen. Schlagartig war der Optimismus der letzten Tage verpufft, ohne dass echte Panik herrschen würde. Man schaltet jetzt wieder in den Hoffnungs-Modus nach dem Motto: Wird schon irgendwie klappen, weil es eben klappen muss.
Börse: Dax schließt 0,6 Prozent im Minus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Vor dem Showdown für Griechenland bekommen die Anleger an den europäischen Aktienbörsen wieder kalte Füße. Die Athener Regierung schürte am Mittwoch Zweifel an einer Einigung mit ihren Gläubigern. Der Dax tauchte 0,6 Prozent ab auf 11.471 Punkte, der EuroStoxx50 verlor 0,4 Prozent auf 3612 Zähler.

Nach dem Höhenflug der vergangenen Tage machten die Investoren sicherheitshalber Kasse. Die Hoffnung auf ein Happy End im Schuldenstreit hatte die Börsen seit Montag rund vier Prozent nach oben getrieben. Doch aus Athen hieß es zuletzt, die Euro-Zone und der IWF hätten die jüngsten Reformvorschläge Griechenlands nicht akzeptiert. Laut EU-Vertretern gibt es bei den Verhandlungen keine großen Fortschritte. Hauptstreitpunkte bleiben die Reform der Mehrwertsteuer, des Rentensystems und der Unternehmensbesteuerung.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras verhandelt seit Mittwochnachmittag mit den Chefs von EU-Kommission, EZB und IWF in Brüssel. Am Abend steht dann ein Treffen der Euro-Finanzminister an und am Donnerstag und Freitag folgt ein EU-Gipfel. Gelingt keine Einigung, verfallen die Milliardenhilfen aus dem in einer Woche endenden Hilfspaket für Griechenland - damit stünde eine Staatspleite kurz bevor. Auch an der Athener Börse herrschte Skepsis: Der Leitindex fiel um 1,8 Prozent, die Bankentitel rauschten um 6,6 Prozent nach unten. An der Wall Street waren die Anleger ebenfalls auf dem Rückzug: der Dow-Jones-Index lag bis zum Börsenschluss in Europa 0,4 Prozent im Minus.

Der leichte Rückgang des Ifo-Index drückte zusätzlich auf die Stimmung in Europa. Investoren griffen verstärkt zu Bundesanleihen, die als "sicherer Anlagehafen" gelten. Der Bund-Future stieg um bis zu 88 Ticks auf 151,57 Punkte.

Größter Dax-Verlierer mit minus 1,6 Prozent waren die Titel von BASF. Auch von Autoaktien wandten sich Anleger nach Kurszielsenkungen durch Goldman Sachs ab: BMW und Daimler gaben je ein Prozent nach.

Spekulationen auf eine Abschaffung der geplanten Kohleabgabe hievten die Aktien von RWE rund zwei Prozent nach oben. Nach Informationen aus Regierungskreisen ist die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel anvisierte Kohleabgabe vom Tisch. Das Bundeswirtschaftsministerium dementierte dagegen, dass eine Entscheidung gefallen sei.

Unter den europäischen Einzelwerten sorgte die schwindende Aussicht auf eine Fusion der französischen Telekomfirmen Bouygues und Numericable-SFR für lange Gesichter: Beide Titel brachen um mehr als neun Prozent ein. Nach dem Widerstand der französischen Regierung hatte der Bouygues-Verwaltungsrat den Übernahmeplänen eine Absage erteilt. Unter Verkaufsdruck gerieten auch die Papiere von Iliad mit einem Minus von 8,5 Prozent. Der Mobilfunker hätte bei einer Fusion einige Bouygues-Geschäftsbereiche erhalten, um Kartell-Bedenken auszuräumen.

Zudem stand die Übernahme der belgischen Supermarktkette Delhaize durch den niederländischen Konkurrenten Ahold im Fokus: Ahold verloren 3,7 Prozent, Delhaize fielen um 7,7 Prozent auf 81,29 Euro. Ahold bietet 4,75 eigene Aktien je Delhaize-Papier, was einer Offerte von rund 90 Euro je Delhaize-Aktie entspricht. Vor allem in London schürte der Zusammenschluss Fantasien. Sainsbury und Morrison gewannen 2,3 beziehungsweise 2,6 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...