Politik

Ein Toter bei Messerangriff in München

In München ist es an einem S-Bahnhof zu einer Messerattacke gekommen. Ein Mann soll „Allahu-Akbar“ gerufen und auf Passanten wahllos eingestochen haben. Ein Opfer überlebte den Angriff nicht. Der Täter ist Deutscher, hat keinen Migrationshintergrund und zeigt sich bei den ersten Vernehmungen unkooperativ.
10.05.2016 09:20
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei einem mutmaßlich islamistisch motivierten Messerangriff an einem S-Bahnhof bei München ist am Dienstag ein Mensch getötet worden. Der 27 Jahre alte Angreifer habe am frühen Morgen am S-Bahnhof Grafing wahllos um sich gestochen und dabei vier Menschen verletzt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, Ken Heidenreich. Ein 56-Jähriger starb demnach später an den Folgen seiner schweren Verletzungen im Krankenhaus.

„Der Täter hat Äußerungen am Tatort getätigt, die auf eine politische Motivation schließen lassen“, sagte Heidenreich. Diese Äußerungen seien „wohl mit islamistischem Hintergrund“. Um welche Äußerungen es sich genau handle, werde derzeit geprüft.

Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich bei dem noch am Tatort festgenommenen mutmaßlichen Täter um einen 27 Jahre alten Deutschen.

Dieser stamme nicht aus München oder der Umgebung. Wie ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte, stammt der Angreifer aus Hessen. Er sei in Deutschland geboren worden und habe keinen Migrationshintergrund.

Bei den Opfern des Angriffs handelt es sich laut Polizei um vier Männer.

Die Verletzten sind 58, 55 und 43 Jahre alt. Neben dem getöteten Opfer erlitt ein weiterer Mann schwere Verletzungen. Zwei weitere Opfer wurden leichter verletzt. Die Männer befinden sich alle zur Behandlung im Krankenhaus.

Die Tat ereignete sich nach den Angaben der Ermittler gegen 05.00 Uhr am Dienstagmorgen. Der mutmaßliche Angreifer soll die ihm unbekannten Männer unvermittelt angegriffen und auf sie eingestochen haben.

Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks sagten Zeugen, der Mann habe „Allahu Akbar“ (Allah ist groß) gerufen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wird auch dies nun durch Vernehmungen geprüft. Der Angreifer soll laut Polizei aber auch noch weitere Ausrufe getätigt haben, die auf den islamistischen Hintergrund hindeuteten.

Der Sprecher der Anklagebehörde sagte, derzeit gebe es „konkret keine Informationen“ zu islamistischen Verbindungen des mutmaßlichen Angreifers.

Auch gebe es bisher keine Hinweise auf eine Verbindung zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Ermittler berichteten der Nachrichtenagentur AFP, der Festgenommene zeige sich bei den Vernehmungen bisher völlig unkooperativ. „Der macht zu.“

Polizisten hatten den zunächst flüchtigen Angreifer kurz nach der Tat fassen können.

Wegen des Polizeieinsatzes auf dem Bahnhofsgelände gab es teils erhebliche Auswirkungen auf den S-Bahnverkehr. Die Polizei sperrte den Tatort, Züge mussten umgeleitet werden. Die Ermittler wollen im Laufe des Tages weitere Details zum Tathergang und den Hintergründen veröffentlichen.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...