Politik

Export-Boom mit Scheinrechnungen: Millionen-Betrug in der Türkei

Mit angeblichen Textilexporten in den Irak und den Iran ergaunerte sich ein türkisches Steuerbetrugs-Netzwerk mehrere Millionen Dollar. 22 Verdächtige nahmen die Behörden bei landesweiten Razzien fest. Weitere Mitglieder des Rings sind noch auf der Flucht.
04.05.2012 00:08
Lesezeit: 1 min

Exporte im Wert von rund 400 Millionen Dollar gab die kriminielle Organisation über Jahre an. Dabei erhielten nach Angaben türkischer Medien für die angeblichen Textilausfuhren knapp 25 Millionen an Steuer-Rückerstattung. Mit involviert gewesen sein sollen sogar Steuerbeamte, die dem wie es heißt größten Steuerbetrugs-Netzwerks der Türkei mit Fachwissen und in den Behörden geholfen haben sollen.

Bei landesweiten Razzien wurden in den vergangenen Tagen 22 der 150 Verdächtigen festgenommen. Zudem berichtet die Anatolia Nachrichtenagentur, dass auch PKK-Mitglieder Teil des Kriminellen Netwerks seien. Ob und inwiefern Gelder an die Terrororganisation geflossen sind, müssen die weiteren Entwicklungen klären. Der Kopf der Bande, in den Medien nur Y.H. genannt, befand sich offenbar in Ankara.

Anscheinend schon seit Jahren erwirtschaften die Mitglieder mehrere Millionen Dollar und haben dabei ihren Plan genauestens durchdacht. Sogar eine fiktive Bank hätten sie gegründet, womit sie Scheinrechnungen ausstellen konnten. Wenn diese von anderen Behörden überprüft wurden, hätten sich über eine eigens eingerichtete Telefonnummer die angeblichen Bankmitarbeiter gemeldet und alles weitere bestätigt. So konnten die kriminellen Machenschaften über Jahre unentdeckt bleiben. Das “Exportziel” sei vor allem der Iran und der Irak gewesen.

Mehr zum Thema:

Türkei: Konsumenten-Wut wegen Energiepreis-Explosion

Hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa: Gefahr von Unruhen steigt

Ende der Party: Standard & Poor’s stuft die Türkei herab

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland wartet auf Aufschwung, erster Hoffnungsschimmer im Maschinenbau
10.03.2025

Die Exportnation Deutschland wartet weiter auf den Aufschwung. Etwas Hoffnung machen eine überraschend starke Industrieproduktion und...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Deregulierung: Gefahr für Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit
10.03.2025

Der Wind der Deregulierung bläst über den Atlantik und erfasst die Europäische Union. Die macht es Amerika gleich und startet ihren...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen in der Krise – Wie der Autoriese eine ganze Stadt ins Wanken bringt
10.03.2025

Von Dieselskandal bis E-Auto-Desaster: Der Niedergang eines deutschen Industriegiganten gefährdet eine ganze Stadt.

DWN
Politik
Politik Ukraine kann laut Trump nun doch wieder auf US-Geheimdienstinformationen hoffen
10.03.2025

Nach einem vorübergehenden Stopp von US-Militärhilfen, kann die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland nun wieder darauf hoffen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand gibt auf: Negativrekord an Insolvenzen und kurzfristiger Betriebsschließungen
10.03.2025

So viele mittelständische Betriebe wie noch nie gehen pleite oder erwägen eine Geschäftsaufgabe: Laut einer KfW-Studie stehen mehr als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen legen Flugverkehr lahm
10.03.2025

Tausende Flugreisende müssen tapfer sein: Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi fallen an diesem Montag viele Flüge aus....

DWN
Politik
Politik Trudeau-Nachfolger: Mark Carney soll Kanada führen
10.03.2025

Der ehemalige Zentralbankchef Mark Carney wird neuer Vorsitzender der Liberalen Partei in Kanada. Das ergab eine Abstimmung unter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
10.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...