Politik

Zu viele Probleme: EU kommt Spanien bei Defizitziel entgegen

Spanien könnte als erstes Land von dem erwarteten neuen Wind in der europäischen Politik profitieren. Die EU-Kommission erwägt, dem Land zum Erreichen des Defizitziels noch ein weiteres Jahr zu geben.
08.05.2012 12:36
Lesezeit: 1 min

Francois Hollande will vermehrt auf Wachstum setzen und gewinnt bereits vor seiner Vereidigung als neuer französischer Präsident schon entsprechende Zusagen – erst am Montag kündigte Guido Westerwelle entsprechendes an (ein klares Bekenntnis zum Fiskalpakt ist allerdings Voraussetzung – mehr hier). Und genau von dieser Richtungsänderung in der Politik scheint nun Spanien profitieren zu können. Die harten Sparmaßnahmen, die hohe Arbeitslosigkeit und die tiefe Rezession haben das Land noch deutlicher in die Krise gerissen.

Die EU-Kommission bestätigte am Mittwoch, dass sie Spanien möglicher Weise mehr Zeit für eine Defizitreduktion geben werde, berichtet die spanische Zeitung El Pais. Es ginge dabei darum, dem Land zu erlauben nicht wie vorgesehen bereits 2013 das Defizitziel von 3 Prozent des BIP erreichen zu müssen, sondern möglicherweise erst 2014. Damit würde dem Land ein Jahr mehr Zeit gegeben.

„Spanien hat sich gegenüber seinen europäischen Partnern zu einer Reihe von Zielvorgaben für die Haushaltskonsolidierung verpflichtet“, sagte ein Sprecher des EU-Währungskommissars Olli Rehn. Auf die Frage, ob Spanien einen Aufschub von einem Jahr erhalten könnte, betonte er, dass Brüssel noch eine „wirtschaftliche Analyse“ der spanischen Wirtschaft machen müsse, die die makroökonomischen Rahmenbedingungen überprüfe. Darauf spielte auch der spanische Premier Mariano Rajoy öfter an, indem er betonte, dass es Ereignisse gebe, die seine Regierung nicht in der Hand hätte. Aspekte, die verhindern könnten, dass sich Spanien aus eigener Kraft erholt. Andere Quellen von El Pais bestätigten, dass man derzeit noch auf die Frühjahrsprognose warte und dass ein solcher Aufschub gerade nach dem Sieg Francois Hollandes in jedem Fall wahrscheinlicher werde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...