Die Krise der Solarbranche in Deutschland hat dem Technologiekonzern Bosch bisher einen Verlust von 3,7 Milliarden Euro eingebrockt. Im vergangenen Jahr seien nochmals 1,3 Milliarden Euro an Belastungen durch die defizitäre Photovoltaik angefallen, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart. Von 2008 bis 2012 hatte Bosch bereits 2,4 Milliarden Euro verbrannt. Die starke Konkurrenz aus China und Überkapazitäten hatten die Preise für Solartechnik in Deutschland rapide sinken lassen und etliche Unternehmen in die Pleite getrieben.
Die Stuttgarter hatten im Frühjahr 2013 den völligen Ausstieg aus der Photovoltaik beschlossen und im Herbst den Verkauf der Solarmodulfertigung im thüringischen Arnstadt an Solarworld angekündigt. Jetzt steht noch die Veräußerung der deutschen Solartochter Aleo Solar und eines Modulproduzenten in Frankreich aus. „Wir streben einen zügigen Abschluss an“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner. Es könne aber noch einige Wochen oder Monate dauern. In diesem Jahr werde das Konzernergebnis voraussichtlich nur noch geringfügig belastet.
Seinem Ziel eines Gewinns in Höhe von acht Prozent des Umsatzes näherte sich der weltweit führende Automobilzulieferer im vergangenen Jahr wieder an. Ohne das Solar-Debakel hätte Bosch rund sechs Prozent oder 2,78 Milliarden Euro verdient.