Der vom neuen rumänischen Präsidenten Klaus Werner Johannis eingesetzte Geheimdienst-Chef Eduard Hellvig warnt in einem Artikel vor einer Gefahr, die von Ungarn für die gesamte EU ausgehe. Ungarn unter der Orbán-Regierung sei ein „trojanisches Pferd“, welches unter dem Einfluss Russlands stehe, zitiert ihn Euractiv.
Hellvig wörtlich:
„Die russisch-ungarischen Partnerschaft bedroht nicht nur die rumänisch-ungarische strategische Partnerschaft, die durch die nationalistische Feindseligkeit von Budapest immer inhaltsloser wird, sondern auch die Interessen der NATO und der EU in der Region. Deshalb glaube ich, dass Rumänien, das von dieser vergifteten russisch-ungarischen Entente klammerhaft eingefangen wurde, eine führende Rolle bei der Verteidigung der demokratischen Werte und Interessen in der Region wahrnehmen muss.“
Schließlich seien Rumänien, Polen, Estland, Lettland und Litauen „die Hauptziele des russischen Imperialismus“, so Hellvig (Video am Anfang des Videos). Deshalb plädiert der Deutsch-Rumäne ganz im Sinne von Präsident Johannis für eine Aufstockung der Militär-Ausgaben. Der österreichische Standard berichtet, dass es mit Johannis keine rumänisch-ungarische oder rumänisch-russische Annäherung geben werde.
Rumänien hat erst kürzlich seinen Sparkurs aufgegeben, um die Militär-Ausgaben drastisch zu erhöhen.
Die Warnung des rumänischen Geheimdienst-Chefs passt in das Bedrohungsbild, das die USA von Ungarn und Russland verbreiten. Im vergangenen Jahr hatten die USA mehrere Einreise-Verbote für hochrangige ungarische Beamte verhängt. In den vergangenen Monaten war es in Ungarn zu mehreren Demonstrationen gegen Regierungschef Victor Orbán gekommen. Wer wirklich hinter den Demonstrationen gegen Orbán steckte, ist unklar. Orbán hatte die jüngsten Parlamentswahlen mit klarer Mehrheit gewonnen.
Rumänien will wie Deutschland offenkundig den Vorgaben der Amerikaner folgen. Die deutsche Regierung erstellt derzeit eine neue Militär-Doktrin, die sich gegen Russland richtet.