Finanzen

USA nervös: Griechenland-Krise kann weltweiten Crash auslösen

Die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, sieht im möglichen Zerbrechen der Euro-Zone wegen Griechenland das Potenzial für einen weltweiten Finanz-Crash. Anders als die Europäer glaubt Yellen nicht, dass die Folgen eines Grexit locker beherrscht werden können.
18.06.2015 00:25
Lesezeit: 1 min

In der Griechenland-Krise drohen laut der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) weitreichende ökonomische Folgen, sollten sich Athen und die Geldgeber nicht auf eine Lösung einigen. «Ich sehe das Potenzial für Störungen, die den Wirtschaftsausblick in Europa und die globalen Finanzmärkte betreffen könnten», sagte die Fed-Vorsitzende Janet Yellen am Mittwoch in Washington.

Obwohl die USA nur sehr begrenzt mit der griechischen Wirtschaft verwoben seien, gebe es «zweifellos» Ansteckungsgefahren, wenn Griechenland die Eurozone verlasse, sagte die Amerikanerin. Athen und seine Gläubiger stünden vor «schwierigen und folgenreichen Entscheidungen». Sie hoffe, dass beide Seiten einen Weg fänden, zu kooperieren. «Dies ist eine sehr schwierige Situation», sagte sie.

Die Wortmeldung hat auch einen geopolitischen Hintergrund - und ist daher weniger wörtlich zu nehmen als vielmehr als Drohung an die Europäer zu verstehen: Die Amerikaner wollen Griechenland wegen der Nato im Euro halten und haben das zuletzt beim G7 In Elmau unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Die US-Regierung mahnte am Mittwoch neuerlich alle Beteiligten, die Folgen für die Weltwirtschaft im Blick zu behalten. Finanzminister Jack Lew wies darauf hin, dass eine Einigung die einzige Möglichkeit sie, um Turbulenzen zu verhindern. Die griechische Notenbank zeichnete ein düsteres Bild, falls die Verhandlungen scheitern und das Land aus der Euro-Zone und womöglich auch der EU kippen sollte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Immobilienverbot für Russland: Finnland verbietet Russen und Weißrussen den Immobilienkauf
16.07.2025

Helsinki verbietet Russen den Immobilienerwerb: Am 15. Juli trat in Finnland ein Gesetz in Kraft, welches russischen und weißrussischen...

DWN
Politik
Politik Kontrollstaat: digitale Identität mit Bürgerkonto wird im Koalitionsvertrag Pflicht – Hacker kritisieren Überwachung
16.07.2025

Ende der Freiwilligkeit? Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine verpflichtende digitale Identität der Bürger in der BRD....

DWN
Finanzen
Finanzen Boomer-Soli: Experten wollen einen Rentensoli zur Sicherung der Rentenkassen
16.07.2025

Wenn Millionen Menschen aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen, wird das Rentensystem extrem belastet. Ökonomen des DIW...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Wie China und die USA den Markt dominieren
16.07.2025

Gold erlebt ein Comeback – und diesmal greifen nicht nur Kleinanleger zu. Nach Jahren der Zurückhaltung investieren...

DWN
Finanzen
Finanzen Aus für Steuerklärung wegen Fachkräftemangel? Gewerkschaft fordert die Abschaffung für Arbeitnehmer und Rentner
16.07.2025

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für das Jahr 2024 hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft gefordert, die Steuererklärung für Arbeitnehmer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Generation Z: Warum junge Beschäftigte unter Druck stehen
16.07.2025

Die Generation Z leidet besonders unter psychischen Belastungen im Job. Das hat nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit verhärteten...

DWN
Technologie
Technologie Oracle-Investition: Zwei Milliarden Dollar für deutsche Cloud-Infrastruktur
16.07.2025

Die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen explodiert – und Oracle reagiert. Der US-Konzern investiert zwei Milliarden Dollar...

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...