Politik

Türkei öffnet Luftraum für russisches Überwachungs-Flugzeug

Russland darf vier Tage lang Beobachtungsflüge im türkischen Luftraum durchführen. Die Russen erhielt von der Türkei die Erlaubnis, Foto- Radar- und Infrarotaufnahmen zu machen. Die Flüge finden im Rahmen des „Vertrags über den Offenen Himmel“ statt und ist das Zeichen einer gewissen Entspannung zwischen den beiden Staaten.
15.12.2015 19:42
Lesezeit: 1 min

Ein russisches Flugzeug des Typs Typ An-30B hat am Dienstag damit begonnen, bis zum 18. Dezember Beobachtungsflüge im türkischen Luftraum durchzuführen. Die türkische Luftwaffe hat den Beginn der Flüge am Dienstagnachmittag verkündet, berichtet Haberturk. Das Flugzeug soll eine Strecke von 1.500 Kilometer zurücklegen. Die Flüge finden im Rahmen des „Vertrags über den Offenen Himmel“ statt, berichtet Sputnik News.

Der Vertrag trat am 1. Januar 2002 als rechtlich bindendes Dokument in Kraft. Das Anwendungsgebiet des Vertrags umfasst die Hoheitsgebiete der 34 Vertragsstaaten und erstreckt sich von Vancouver bis Wladiwostok, berichtet das Auswärtige Amt. Die Anzahl der jährlichen Beobachtungsflüge kann unter den Vertragsstaaten frei vereinbart werden. Die Flüge müssen ungehindert verlaufen. Es kommen „Sensoren für Foto-, Radar- und seit 2006 auch Infrarotaufnahmen zur Beobachtung der Hoheitsgebiete der Vertragsstaaten aus der Luft zum Einsatz“, so das Auswärtige Amt.

Die Erlaubnis kann auch als Zeichen einer gewissen Entspannung zwischen der Türkei und Russland gewertet werden. Die USA und Russland haben sich auf die enge Kooperation in Syrien geeinigt. US-Präsident Barack Obama will Störfeuer aus der Türkei verhindern und hat in den vergangenen Tagen auf den türkischen Präsidenten Erdogan eingewirkt, sich zu mäßigen. Dazu gehörte auch die Anweisung an das Nato-Mitglied, seine Truppen aus dem Irak abzuziehen. Dieser ist Ankara zunächst nur schleppend nachgekommen:

Nach Protesten der irakischen Regierung gegen die Anwesenheit türkischer Soldaten im Norden des Landes haben einige von ihnen offenbar ihr Lager bei Mossul verlassen. Sie seien auf dem Weg Richtung Norden, verlautete am Montag aus türkischen Militär- und Regierungskreisen. Wohin die Soldaten gebracht werden, blieb zunächst unklar. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte lediglich, es seien notwendige Maßnahmen für eine Umgruppierung der Soldaten ergriffen worden. Sie würden zur militärischen Ausbildung jedoch im Nachbarland bleiben.

Die türkischen Soldaten schützen ihrer Regierung zufolge Landsleute, die irakische Kämpfer ausbilden. Diese sollen in die Lage versetzt werden, die 2014 von der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) eingenommene Metropole Mossul zurückzuerobern. Die Regierung desIrak erklärte, sie habe nicht um diese Hilfe gebeten. Der Einmarsch der türkischen Soldaten sei eine Verletzung des irakischen Hoheitsgebiets. Der UN-Sicherheitsrat müsse die Regierung in Ankara anweisen, die Truppen sofort abzuziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...

DWN
Politik
Politik SPD-Spitze im Umbruch: Bas spricht von historischer Verantwortung
12.05.2025

Die SPD steht nach dem desaströsen Wahlergebnis von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl vor einem umfassenden Neuanfang. In Berlin haben...

DWN
Politik
Politik Beamte in die Rente? SPD und Experten unterstützen Reformidee
12.05.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas erhält Unterstützung aus der SPD für ihren Vorschlag, künftig auch Beamte, Selbstständige und...