Finanzen

Neuwahlen Großbritannien: Pfund gewinnt, Euro verliert

Neuwahlen: Pfund gewinnt, Euro verliert
18.04.2017 13:12
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach der Ankündigung von Neuwahlen zog das britische Pfund an, die Renditen britischer Anleihen stieg. Zuvor war das Pfund abgestürzt, an den Märkten soll laut dpa kurzzeitig über einen Rücktritt Mays spekuliert worden sein. Die britische Währung wertete vor allem gegenüber dem Euro auf.

Die britische Premierministerin Theresa May hat überraschend Neuwahlen für den 8. Juni angekündigt. Für die Verhandlungen über den Austritt aus der EU müsse im Parlament Einigkeit herrschen, sagte May am Dienstag vor ihrem Amtssitz in London. Dies sei jedoch nicht der Fall, die Opposition schwäche die Verhandlungsposition der Regierung. Nur durch eine vorgezogene Wahl können für die kommenden Jahre Stabilität gewährleistet werden. Am Mittwoch wolle sie eine entsprechende Vorlage ins Parlament einbringen und noch am selben Tag darüber abstimmen lassen. Umfragen zufolge dürften Mays Konservative die Wahl deutlich gewinnen.

Die Legislaturperiode dauert eigentlich noch bis 2020. May benötigt eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament, um die Wahl vorzuziehen. Die oppositionelle Labour Party begrüßte die Ankündigung Mays. Umfragen zufolge dürften die Konservativen die Abstimmung allerdings deutlich gewinnen. Einer Erhebung von YouGov aus der vergangenen Woche zufolge kämen sie auf 44 Prozent, während Labour 23 Prozent und die Liberaldemokraten zwölf Prozent bekommen würden. Wegen des Mehrheitswahlrechts dürfte es noch klarere Verhältnisse im Parlament als bisher geben. May könne mit einer "ziemlich substanziellen Mehrheit" rechnen, sagte der Umfragenexperte John Curtice von der University of Strathclyde.

Die Briten hatten im Juni 2016 für den Austritt aus der EU-gestimmt, den die Regierung Ende März in Brüssel beantragte. Die Verhandlungen sollen in Kürze beginnen. Das Land soll nach dem Willen der Regierung 2019 die EU verlassen. May strebt als Ersatz für den EU-Binnenmarkt und die Zollunion ein Freihandelsabkommen an.

Neuwahlen sind im Zuge der EU-Austrittsverhandlungen ein interessanter Schachzug: Neuwahlen würden die Verhandlungen deutlich blockieren. Es war in den vergangenen Monaten immer wieder spekuliert worden, dass die Briten gar kein Ergebnis haben wollen.

Die britische Geopolitik der vergangenen Jahre war nämlich auf Hegemonie in Europa ausgelegt. Demnach versprechen sich die britischen Falken mehr davon, die EU zu zerstören als sie zu bewahren.

Britische Finanzkreise sind einem Crash nicht abgeneigt. Großbritannien sieht sich als Gegenspieler zur EU in Europa. 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...