Finanzen

Extreme Kurssprünge an US-Technologiebörse Nasdaq

Lesezeit: 1 min
04.07.2017 19:19
An der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq spielten kurz nach Handelsschluss die Kurse verrückt.

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An der US-amerikanischen Technologiebörse Nasdaq ist es am Montag nach Handelsschluss zu extremen Kurssprüngen gekommen. Wie Bloomberg berichtet, kam es kurz nach Ende des Handelstages zu extremen Kursschwankungen, von denen auch die Aktien großer Unternehmen wie Apple, Amazon und Microsoft betroffen waren. Der Handelsbetrieb an der Börse wurde daraufhin eingestellt.

Dies führte unter anderem dazu, dass einige Aktien auf einmal bei der Marke von 123, 47 Dollar eingepreist wurden. Im Fall der Aktien von Amazon, welche einen Preis von über 950 Dollar hat, bedeutete dies einen rechnerischen Gesamtverlust von rund 87 Prozent, berichtet der Finanzblog Zerohedge.

„Die Schwankungen traten an einem Tag auf, an dem die Börsen an der Wallstreet drei Stunden früher als üblich schlossen, weil der nächste Tag der amerikanische Unabhängigkeitstag ist. Während auf der Website der Nasdaq-Börse selbst keine Unregelmäßigkeiten angezeigt wurden, wurden auf anderen Plattformen plötzlich Verluste bei Firmen wie Microsoft und Amazon über 50 Prozent angezeigt. Apples Aktien lagen zu einem Zeitpunkt dagegen auf einmal rund 348 Prozent im Plus. Papiere des Spieleherstellers Zynga schossen fast 3.300 Prozent in die Höhe. Mehr als ein Dutzend Aktien – darunter auch Apple – wurden aus unerfindlichen Gründen mit exakt 123,47 Dollar eingepreist“, schreibt Bloomberg.

Der genaue Grund für die Störung, die offenbar von einem Drittanbieter von Marktdaten ausgelöst worden war, ist derzeit noch unklar. Wahrscheinlich ist jedoch, dass irgendein Algorithmus außer Kontrolle geriet – dafür spricht zumindest die synchrone Bewertung ganz unterschiedlicher Aktien bei 123,47 Dollar.

Die Ereignisse an der Nasdaq-Börse zeigen die Gefahren des elektronischen Datenverkehrs für den Handel mit Wertpapieren auf. „Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass das nicht noch viel öfter passiert, wenn man sich die Komplexität der Finanzmärkte vor Augen führt“, wird ein Finanzprofessor der Georgetown University von Bloomberg zitiert. „Aber besser das geschieht außerhalb der Handelszeiten als während des Tagesgeschäfts.“ Die Financial Times kommentiert: „Die Finanzmärkte sind überwiegend elektronisch und in den vergangenen Jahren von Algorithmen dominiert worden. Dies hat schon mehrfach zu sogenannten Blitz-Einbrüchen geführt – etwa 2010, als die Aktienmärkte plötzlich einstürzten und 2014, als der amerikanische Markt für Staatsanleihen für 15 Minuten ins Chaos gestürzt wurde.“


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