Nach der Kollision des US-Zerstörers „USS John S. McCain“ mit einem Handelsschiff östlich von Singapur werden zehn Seeleute vermisst. Fünf weitere seien verletzt worden, teilte die US-Marine am Montag der Nachrichtenagentur AFP zufolge mit. Es ist bereits der zweite Unfall eines US-Kriegsschiffes innerhalb von zwei Monaten.
Nach Angaben der US-Marine kollidierte der Lenkwaffenzerstörer am frühen Montagmorgen (05.24 Uhr Ortszeit, 23.24 Uhr MESZ) nahe der Straße von Malakka mit dem Handelsschiff „Alnic MC“. Der Website Marine Traffic zufolge handelt es sich bei der „Alnic MC“ um einen unter liberianischer Flagge fahrenden Tanker, der für den Transport von Öl und Chemikalien im Einsatz ist. Der Tanker wiegt demnach mehr als 30.000 Tonnen.
„Erste Berichte weisen darauf hin, dass die USS John S. McCain Schäden an der hinteren Backbordseite erlitt“, teilte die US-Marine mit. Das Ausmaß der Schäden und der Verletzungen der Besatzung würden derzeit untersucht. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden seien Such- und Rettungsmaßnahmen eingeleitet worden.
Der US-Marine zufolge sind an dem Rettungseinsatz Schleppboote, ein Hubschrauber, ein Schiff der Küstenwache sowie ein US-Flugzeug beteiligt. Zur Unglücksursache wurden Ermittlungen eingeleitet.
US-Senator John McCain schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er und seine Frau beteten für die US-Matrosen. Er bedankte sich zugleich für den Einsatz der Rettungskräfte. Der US-Zerstörer war ursprünglich auf dem Weg zu einem Routinestopp im Hafen von Singapur. Heimathafen des Kriegsschiffes ist Yokosuka in Japan.
Die Kollision des Zerstörers ist bereits das zweite derartige Unglück innerhalb von zwei Monaten. Am 17. Juni war der US-Zerstörer „USS Fitzgerald“ vor der japanischen Küste mit einem Containerschiff zusammengestoßen, sieben Seeleute kamen ums Leben. Das US-Kriegsschiff wurde bei dem Unfall schwer beschädigt.
An dem unter philippinischer Flagge fahrenden Containerschiff entstanden lediglich Kratzer am Bug, die 20 Besatzungsmitglieder blieben unversehrt. Die Untersuchung zur Unglücksursache läuft noch. In den vergangenen zehn Jahren gab es in der Gegend etwa 30 Schiffskollisionen.