Deutschland

Armut: Mehr Deutsche müssen im Alter weiterarbeiten

Die Zahl der Senioren, welche im Alter weiterarbeiten, steigt.
29.07.2018 18:16
Lesezeit: 1 min

Immer mehr Senioren in Deutschland sind offenbar auf einen Minijob angewiesen, um auch im Rentenalter ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Dezember 2017 gab es knapp 1,1 Millionen Minijobber ab 65 Jahren, wie die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann am Donnerstag unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Ende 2003 waren es noch rund 587.000.

Die Altersgruppe ab 65 stelle mittlerweile den größten Anteil an den geringfügig Beschäftigten, teilte Zimmermann mit. Im Dezember 2003 hatten demnach mit fast 688.000 noch die 35 bis 40-Jährigen die größte Gruppe bei den Minijobbern gebildet. „Der weitaus überwiegende Teil der älteren Menschen dürfte nicht zum Spaß und Zeitvertreib weiter arbeiten, sondern aus finanzieller Not“, sagte die Arbeitsmarktexpertin. Zuerst hatte die Passauer Neue Presse über die Zahlen berichtet.

Anstatt ihren Ruhestand zu genießen, arbeiteten ältere Menschen zunehmend über die gesetzliche Altersgrenze hinaus, um der Armut zu entfliehen, beklagte Zimmermann. „Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden.“ Die gesetzliche Rente müsse wieder existenzsichernd werden. Das Rentenniveau müsse wieder auf mindestens 53 Prozent angehoben werden, zudem sollten die Kürzungsfaktoren und die Rente ab 67 abgeschafft werden, forderte die Linken-Abgeordnete. Nach dem Willen der großen Koalition soll das Rentenniveau bis 2025 auf dem derzeitigen Wert von 48 Prozent stabilisiert werden.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CSRD: EU legt standardisierte Nachhaltigkeitsberichte für KMU vor
18.08.2025

Die CSRD zwingt Europas Mittelstand in ein Korsett aus Formularen und Bürokratie. Was als Transparenzprojekt verkauft wird, droht für...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehr Baugenehmigungen in Deutschland: Warum das nur bedingt Hoffnung macht
18.08.2025

Im ersten Halbjahr wurden mehr Wohnungen genehmigt – doch der Aufwärtstrend beim Neubau hat klare Grenzen. Während Einfamilienhäuser...

DWN
Politik
Politik Piraten der Sanktionen: Russlands Schattenflotte spottet dem Westen und wächst täglich
18.08.2025

Trotz immer schärferer Sanktionen wächst Russlands Schattenflotte ungebremst. Über 1.100 Tanker mit gefälschten Flaggen, ohne...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell kaum verändert: Leitindex bleibt in Reichweite des Rekordhochs
18.08.2025

Der DAX-Kurs zeigt sich zum Handelsstart am Montag stabil, das Rekordhoch bleibt weiterhin in Reichweite. Doch politische Unsicherheiten,...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie klettert: Geopolitik treibt den Kurs, doch charttechnische Risiken bleiben
18.08.2025

Die Rheinmetall-Aktie sorgt erneut für Schlagzeilen: Politische Spannungen und charttechnische Marken bewegen den Kurs. Während...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bahn-Pünktlichkeit sinkt im Juli deutlich - wen das besonders trifft
18.08.2025

Die Bahn-Pünktlichkeit entwickelt sich für Reisende wie Unternehmen zunehmend zur Belastung. Immer häufiger kommen Züge verspätet an,...

DWN
Politik
Politik Welche Folgen hätte eine Donbass-Aufgabe für die Ukraine?
18.08.2025

Der Donbass war einst das industrielle Herz der Ukraine, heute ist er ein Symbol für Zerstörung und geopolitische Kämpfe. Was würde ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russisches Flüssigerdgas: EU steigert LNG-Importe aus Russland auf 4,5 Milliarden Euro
18.08.2025

Die EU importiert weiterhin russisches Flüssigerdgas – trotz Sanktionen gegen Öl und Kohle. Milliardenbeträge fließen, während die...