Die Preise für Kohlenstoffdioxid-Zertifikate (Co2-Zertifikate) in der EU haben sich innerhalb der vergangenen 12 Monate von etwa 5 Euro pro Tonne Kohlenstoffdioxid auf nun etwa 17 Euro mehr als verdreifacht, wie das Tageblatt aus Luxemburg berichtet.
Davon sind insbesondere Länder wie Deutschland und Polen betroffen, welche ihren Strom noch aus verhältnismäßig viel Braun- und Schwarzkohle erzeugen.
Die US-Ratingagentur Moody’s erwartet, dass sich die Preissteigerungen bei den Zertifikaten in deutlich höhere Strompreise für Unternehmen und die Bürger in Deutschland verwandeln werden. „In dem liberalisierten und vernetzten europäischen Strommarkt werden Preisänderungen bei CO2-Zertifikaten rasch an die Endkunden weitergereicht“, schreibt Moody’s. Der gestiegene ETS-Preis haben den durchschnittlichen europäischen Strompreis bereits um vier bis neun Euro pro Megawattstunde teurer gemacht hätte.
Inzwischen werden die gestiegenen Preise der Zertifikate zum Problem für die Unternehmen. Das bereinigte Halbjahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen der RWE-Handelstochter Supply and Trading ist im ersten Halbjahr deutlich gesunken. Begründet wird der Rückgang unter anderem
„Steigende Brennstoff- und CO2-Kosten belasteten unterdessen das europäische Erzeugungsgeschäft, in dem RWE seine Steinkohle- und Gaskraftwerke aufführt. In den Monaten von Januar bis Juni fiel das Ergebnis vor Abschreibungen um 12% auf 196 Mio. EUR, nach Abschreibungen um 29% auf 49 Mio. EUR. Die Kosten für Steinkohle, Gas und CO2-Zertifikate hätten sich schneller gesteigert als die Strompreise in den Schlüsselmärkten Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden“, schreibt montelnews.com.