Ausländische Investoren haben sich im Juli in großem Stil aus britischen Staatsanleihen zurückgezogen. Die am Donnerstag veröffentlichten Daten der Bank of England zeigten im Juli einen Nettoabfluss von 17,153 Milliarden Pfund bei Ausländern, der größte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1982, berichtet Reuters.
Im Juni hatte es noch Nettoerlöse bei Ausländern von 1,362 Milliarden Pfund im Juni. Der Rückgang der Bestände bei Ausländer geht sowohl auf Verkäufe wie auch auf nicht reinvestierte, auslaufende, Anleihen zurück.
Eine von Reuters befragte Analystin der Royal Bank of Canada begründet den umfangreichen Rückzug damit, dass im Juli traditionell viele britische Staatsanleihen zurückgezahlt werden müssen. Aber in anderen Monaten mit starken Nettorücknahmen, wie etwa im März, als die Fälligkeiten die Neuemissionen um 20 Milliarden Pfund übertrafen, gab es keine großen Rückgänge bei den ausländischen Beteiligungen.
Großbritannien hat Daten des Internationalen Währungsfonds zufolge das größte Leistungsbilanzdefizit der großen Industrienationen und ist stark vom Kapitalzufluss aus dem Ausland abhängig.