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Nasdaq und Citigroup finanzieren Blockchain für die Kapitalmärkte

Lesezeit: 3 min
23.01.2019 22:21
Nasdaq und Citigroup haben in die Blockchain-Firma Symbiont investiert. Die Wall-Street-Firmen werden die Technologie auf den Kapitalmärkten zur Anwendung bringen.
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Nasdaq und Citigroup finanzieren Blockchain für die Kapitalmärkte

Nasdaq Inc. und Citigroup Inc. gehören zu den Firmen, die zusammen 20 Millionen US-Dollar in Symbiont.io Inc. investieren. Das in New York ansässige Unternehmen setzt Blockchain-Technologie für die Kapitalmärkte ein.

Die prominente Unterstützung für Symbiont zeigt, dass sich die Begeisterung der Wall Street für Blockchain durch den Einbruch der Kryptowährungen nicht vollständig abgekühlt hat.

Die Finanzierung komme trotz eines sich ausbreitenden Pragmatismus im Hinblick auf die Grenzen der Technologie und auf die damit möglichen Anwendungen, zitiert Bloomberg den Symbiont-CEO Mark Smith.

Nasdaq Ventures ist eine Initiative des Börsenbetreibers, die sich auf Investitionen im Bereich Finanztechnologie konzentriert. Laut einer Unternehmenserklärung vom Mittwoch war sie der führende Investor in dieser B-Finanzierungsrunde.

Zu den weiteren Investoren zählen Galaxy Digital Holdings Ltd. von Mike Novogratz und Raptor Group Holdings, eine Investmentfirma, die von Jim Pallottas Family Office unterstützt wird.

"Wir betreten eine viel realistischere Phase, in der die Menschen diese Technologie prüfen und ernsthaft darüber nachdenken, wo es sinnvoll ist, sie anzuwenden, und wo nicht", sagte Smith in einem Interview.

"Wir lassen den Höhepunkt des Hype-Zyklus hinter uns und treten in die Tiefe der Ernüchterung ein, insbesondere für Menschen, die diese Technologie unangemessen angewandt haben, in der Hoffnung, dass sie ein Allheilmittel zur Lösung all ihrer Probleme wird."

Befürworter der Blockchain-Technologie sagen, dass diese außer für Kryptowährungen in weiteren Bereichen eingesetzt werden kann und dort zu mehr Effizienz und Transparenz führt, etwa bei Finanzdienstleistungen.

Symbiont hat eine eigene Blockchain-Plattform namens Assembly entwickelt, mit der Finanzinstitute Daten austauschen und überprüfen können.

Das Unternehmen nutzt intelligente Verträge - vorprogrammierte Vereinbarungen, die bestimmen, wie sich komplexe Finanzinstrumente in verschiedenen Szenarien verhalten werden - und Blockchain-Technologien, um die Abwicklung für syndizierte Kredite zu beschleunigen und die Effizienz im Hypothekenmarkt zu verbessern.

Das Unternehmen hat sich mit Vanguard Group Inc. zusammengetan, um bei dem Investmentriesen mithilfe von Blockchain-Technologie die Indexdaten hinter dessen Investmentfonds zu aktualisieren.

Symbiont wird die erhaltenen Barmittel einsetzen, um die Entwicklung von Datenverwaltung, Hypotheken, Private Equity und syndizierten Krediten zu finanzieren, so die Unternehmenserklärung.

Smith, ein Veteran aus den Anfängen der Finanzmarkt-Matching-Engines, sagte zu CoinDesk, dass sein Unternehmen im vergangenen Jahr seine Belegschaft verdoppelt hat und nun mehr als 60 Mitarbeiter beschäftigt. Es gebe eine große Bewegung, Blockchain mit traditioneller Börsen-Technologien zu kombinieren.

Nasdaq wird weitere Möglichkeiten zur Nutzung der Assembly-Plattform von Symbiont für bestehende und neue Kunden ausloten, die intelligente Verträge oder Asset-Tokens verwenden möchten. Bei der Tokenisierung werden reale Vermögenswerte in digitale Verträge umgewandelt.

Weitere Meldungen

Blockchain-Plattform verfolgt den Weg von Lebensmitteln

  • Mit einem Scan ihres Smartphones können Verbraucher nun die Reise ihres Fischmehls verfolgen, um sicherzustellen, dass es ein legales, ethisches und nachhaltiges Produkt ist.
  • OpenSC, eine in Australien entwickelte globale digitale Plattform, ermöglicht es Benutzern, QR-Codes mit einer Smartphone-Kamera zu scannen, um zu sehen, woher das Produkt stammt, wann und wie es hergestellt wurde, und um seine Reise entlang der Lieferkette zu verfolgen.
  • Das Unternehmen wurde vom World Wildlife Fund (WWF) und der Investmentfirma BCG Digital Ventures ins Leben gerufen und verwendet die Blockchain-Technologie, um Informationen wie den Lieferweg des Produkts und Einzelheiten seiner Lagerung aufzuzeichnen.

Umfrage: 63 Prozent der Führungskräfte verstehen Blockchain nicht

  • In einer Umfrage des Global Blockchain Business Council (GBBC) unter institutionellen Anlegern glauben 63 Prozent der Befragten, dass leitende Führungskräfte wenig Wissen über die Blockchain-Technologie haben.
  • Im Dezember und Januar befragte das Marktforschungsunternehmen PollRight im Auftrag der GBBC - einem Handelsverband für das Blockchain-Ökosystem - 71 institutionelle Investoren, darunter Private Equity, Hedge-Fonds und Pensionsfonds.
  • Die meisten Befragten sind der Meinung, dass leitende Führungskräfte die Blockchain nicht verstehen, weitere 30 Prozent betrachten deren Kenntnisse als „Durchschnitt“.
  • Nur 7 Prozent bezeichneten das Wissen der Führungskräfte über die aufkommende Technologie als „gut“.

Japanischer Energieversorger nutzt Blockchain für Solarstrom

  • Das westaustralische Blockchain-Startup Power Ledger wird mit dem japanischen Unternehmen für erneuerbare Energien Sharing Energy zusammenarbeiten.
  • Bei diesem Deal wird das Solar-Panel-Anbieterteam das verteilte Ledger von Power Ledger nutzen, um den Verbrauch an sauberer Energie zu verfolgen.
  • Laut Power Ledger wird dies in den nächsten zwei Jahren auf beeindruckende 55.000 Kunden ansteigen.

Korea: Unternehmen starten einfache Zahlungssysteme auf Blockchain-Basis

  • Blockchain-Unternehmen betreten den Zahlungsmarkt und wenden Kryptowährungen auf so genannte einfache Zahlungssysteme an, die es den Menschen erlauben, ohne Kreditkarten oder Bargeld zu bezahlen.
  • In Korea stürzen Kryptowährungsunternehmen in den einfachen Zahlungsmarkt, wo Kreditkarten und Bargeld durch Mobiltelefone ersetzt werden.
  • Bithumb, die größte Kryptowährungsbörse in Korea, entschied sich für "Bithumb Cash", einen auf Kryptowährung basierenden Zahlungsdienst, und Terra, ein Blockchain-Projekt, bereitet einen einfachen, auf Blockketten basierenden Zahlungsdienst mit dem Namen "Terra Pay" vor.

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