Finanzen

Rendite deutscher Staatsanleihen fällt auf Allzeittief

Lesezeit: 1 min
31.05.2019 13:15
Die Rendite deutscher zehnjähriger Staatsanleihen hat am Freitag ein Allzeittief markiert. Offenbar findet eine Flucht der Anleger in sichere Häfen statt.
Rendite deutscher Staatsanleihen fällt auf Allzeittief
Zahlen auf einer Anzeigetafel an der Börse von Sao Paulo. (Foto: AFP)
Foto: AFP

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Suche nach Sicherheit hat die Anleger am Freitag weiter in Wertpapiere solider Schuldner getrieben. Im Gegenzug fielen die Renditen der Papiere. In Deutschland erreichte der Zins für zehnjährige Bundesanleihen ein neues Rekordtief von minus 0,21 Prozent. Damit wurde der Rekord aus dem Jahr 2016 leicht unterboten.

Deutlichen Zinsdruck gab es auch an vielen anderen Märkten für Staatsanleihen, nicht nur im Euroraum. In den USA fiel die Rendite für zehnjähriger Staatsanleihen weiter in Richtung der Marke von zwei Prozent. In Japan und der Schweiz drifteten die Renditen weiter in den negativen Bereich ab.

Erneut hat die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump für Verunsicherung gesorgt. Trump will Mexiko mit Strafzöllen dazu zwingen, die illegale Migration durch das Land in die Vereinigten Staaten zu stoppen. Vom 10. Juni an würden Zölle in Höhe von fünf Prozent auf sämtliche Einfuhren aus Mexiko erhoben. Damit macht Trump neben dem Handelskonflikt mit China eine weitere Front auf.

Auftrieb erhielten sichere Anlagen auch durch enttäuschende Konjunkturdaten aus China. Der Einkaufsmanagerindex der Regierung fiel unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Aktienmärkten reagierten mit deutlichen Abschlägen auf die Nachrichten. Sichere Anlagen waren dagegen gesucht.

Aus Furcht vor einer ausufernden Staatsverschuldung Italiens ziehen sich Anleger hingegen aus den Staatsanleihen des Landes zurück. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel am Freitag gegen den Trend auf 2,743 von 2,649 Prozent. Gleichzeitig kletterte der Renditeaufschlag zu vergleichbaren Bundespapieren auf ein Sieben-Monats-Hoch.

Italien ist mit etwa 130 Prozent seiner jährlichen Wirtschaftskraft verschuldet - mehr als doppelt so stark wie gemäß EU-Regeln erlaubt. Dennoch will die Regierung in Rom weitere Kredite aufnehmen, um die Konjunktur anzukurbeln. Im ersten Quartal lag das Wachstum der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone bei mageren 0,1 Prozent. Vor diesem Hintergrund warnte die italienische Notenbank, die für 2019 angepeilte Schuldenstandsquote von 132,6 Prozent werde womöglich überschritten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...