Finanzen

Spanien: Faule Kredite ziehen Banken in den Abgrund

Lesezeit: 1 min
04.07.2013 01:01
Die Rating-Agentur Moody’s hat zwei verstaatlichte Banken herabgestuft. Faule Kredite erschweren die geplanten Verkauf der Kreditinstitute. Kein Mensch möchte heutzutage mehr eine undurchsichtige spanische Bank erwerben. Damit bleiben die Steuerzahler auf den Zeitbomben sitzen.
Spanien: Faule Kredite ziehen Banken in den Abgrund

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die zwei verstaatlichten Banken Spaniens, Catalunya Banc und NCG Banco, wurden von der Rating-Agentur Moody’s herabgestuft. Damit wird es für die Regierung viel schwieriger, beide Kreditinstitute bis 2016 wieder zu verkaufen. Die Kreditprofile der Banken seien „sehr verletzbar“, heißt es in dem Bericht von Moody’s.

Bankia, der größte verstaatlichte Kreditgeber, wurde im Vorfeld bereits um zwei Stufen auf B1 herabgesetzt. Die Qualität der Vermögenswerte aller drei Banken sei in „absoluter und relativer Hinsicht schwach“. Eine weitere Herabstufung der Banken sei wahrscheinlich.

Außerdem hätten es die spanischen Banken schwer, den Weg zu einem gewinnbringenden Geschäft wieder zu finden. Trotz Milliardenhilfen von der EU während der spanischen Bankenkrise vor einem Jahr zeichnet sich keine Besserung bei den verstaatlichten Banken ab. Im Gegenteil: Die Kreditausfälle nehmen immer mehr zu (hier).

Die Banken befinden sich in einem Dilemma. Sie sollen sich einerseits verkleinern, andererseits aber für die Zukunft vorsorgen. Aus diesem Ungleichgewicht könnten neue Schwierigkeiten entstehen.

Um die Kapitalbasis nicht noch weiter erodieren zu lassen, hat die spanische Zentralbank beschlossen, dass Dividenden-Zahlungen an Aktionäre auf 25 Prozent ihrer Nettogewinne beschränkt werden sollen (mehr hier).

Auch die Unternehmen in Spanien haben das Nachsehen. Die Banken vergeben nur noch Kredite zu schlechten Konditionen. Ein Anliegen der südeuropäischen Länder, die Europäische Investitions-Bank (EIB) zur Unterstützung des Mittelstands stärker in Anspruch zu nehmen, wurde von Bundeskanzlerin Merkel abgeschmettert (hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...