Deutschland

Warten auf die neue Prämie: Verkauf von E-Autos kommt vollständig zum Erliegen

Die Bundesregierung lockt im kommenden Jahr mit erhöhten Zuzahlungen für den Kauf von E-Fahrzeugen. Deswegen ist der Absatz dafür in den vergangenen Wochen praktisch zum Erliegen gekommen.
09.12.2019 12:00
Lesezeit: 1 min
Warten auf die neue Prämie: Verkauf von E-Autos kommt vollständig zum Erliegen
Für E-Fahrzeuge soll es 2020 noch höhere Prämien geben (Foto: dpa).

Der Absatz von elektrischen Fahrzeugen ist in den vergangenen Wochen offenbar massiv ins Stocken gekommen. Davon berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und beruft sich auf Aussagen von Autohändlern. Der Grund: Die Kunden warten aufs neue Jahr. Denn dann wird die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Klimapaket die Kaufprämien für PKW mit Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffantrieb deutlich erhöhen. Das Problem: Niemand weiß genau, wann die Regelung konkret in Kraft tritt.

„Kein Kunde kauft heute, wenn er weiß, dass es bald höhere Zuschüsse geben wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Renault Deutschland, Uwe Hochgeschurtz im Gespräch mit dem Blatt. „Aber niemand weiß, ab wann, und im Handel herrscht Ratlosigkeit, das ist für alle Beteiligten unerträglich“, kritisierte der Manager. Die neue Förderregelung müsse nun schnellstens in Kraft treten und Klarheit schaffen, forderte er.

Hintergrund: Kunden halten sich nicht zuletzt deswegen mit der Neuanschaffung so zurück, weil die versprochene Erhöhung der Zuzahlung lukrativ ist. So soll beispielsweise für Autos, deren Listenpreis unter 40.000 Euro liegt, bis zu 6.000 Euro zusätzlich gezahlt werden. Bisher gibt es für elektrische Fahrzeuge 4.000 Euro. Der Steuerzahler in Form des Bundes und die Autoproduzenten werden jeweils die Hälfte der finanziellen Mittel bereitstellen.

Allerdings gehen die Hersteller davon aus, dass das kommende Jahr für sie attraktiv sein wird. Denn sie rechnen damit, dass 2020 jeder siebte Wagen, der in Deutschland verkauft wird, einen alternativen Antrieb hat. Dazu gehören Fahrzeuge, die mit Batterien betrieben werden, bestimmte Hybridarten, Autos mit Wasserstoffantrieb und Gasverbrenner.

„Sie werden nächstes Jahr zwölf bis 15 Prozent des Pkw-Marktes ausmachen,“ zitiert das Fachportal „Automobil Produktion“ den Präsidenten des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Reinhard Zirpel. „Emissionsarme Mobilität, nicht nur Elektromobilität, startet 2020 also richtig durch“, warf der Funktionär einen sehr optimistischen Blick nach vorne.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmangel: Deutschland fehlen 550.000 Wohnungen
05.02.2025

Eine neue Analyse belegt ein massives Wohnungsdefizit in Deutschland: 550.000 Wohnungen fehlen bundesweit. Die Politik zeigt sich vor der...

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Grönland wählt am 11. März - und verbietet ausländische Spenden an Politik
05.02.2025

Aus Angst vor Wahlmanipulation und angesichts geopolitischer Begehrlichkeiten greift Grönland durch: Ausländische und anonyme Spenden an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Strafzölle: Wie die deutsche Wirtschaftsleistung massiv bedroht wird
05.02.2025

US-Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China könnten gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Experten des...

DWN
Panorama
Panorama Russischer Geheimdienst hinter Auto-Sabotagen vermutet
05.02.2025

Eine Serie von Sabotageakten gegen Autos sorgt für Unruhe in Deutschland. Die Polizei vermutet dahinter einen russischen Geheimdienst, der...

DWN
Technologie
Technologie Shein und Temu im Visier der EU-Kommission
05.02.2025

Die EU-Kommission will gegen den massenhaften Import billiger Produkte von Plattformen wie Shein und Temu vorgehen. Im Fokus stehen...

DWN
Politik
Politik Mehrheit bei Migrationsvotum durch AfD: Für mehr als die Hälfte der Deutschen kein Problem
05.02.2025

Bei den Demonstrationen gegen Merz und die AfD war viel Empörung zu spüren. Doch diese Proteste spiegeln nur die Meinung einer – wenn...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungskonzern KNDS übernimmt Alstom-Werk in Görlitz und sichert Arbeitsplätze
05.02.2025

Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Alstom-Werk in Görlitz. In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Unternehmen eine...