Politik

Der 6-Stunden-Arbeitstag ist in Schweden ein Erfolgsmodell

Während in Deutschland die Arbeitszeit nach Wunsch der Arbeitgeber verlängert werden soll, hat sich in Schweden der 6-Stunden-Arbeitstag als erfolgreich erwiesen - unter anderem im Toyota-Werk in Göteborg.
06.05.2020 22:06
Aktualisiert: 06.05.2020 22:06
Lesezeit: 1 min
Der 6-Stunden-Arbeitstag ist in Schweden ein Erfolgsmodell
20.04.2020, Schweden, Stockholm: Die Menschen spielen Beach-Volleyball im Gardet-Park im Erholungsgebiet. Während in großen Teilen Europas die Menschen wegen der Coronavirus-Pandemie zu Hause bleiben müssen, dürfen sich die Schweden weiter zum Bier treffen, Sport treiben und zum Friseur gehen. (Foto: dpa) Foto: Anders Wiklund

Eine europaweite Studie der Hans-Böckler-Stiftung belegt, dass eine kürzere Arbeitszeit potenziell in einer höheren Produktivität resultiert. "Campusjäger für Arbeitgeber" teilt mit: “Schweden hat sich an innovative Arbeitszeitmodelle gewagt und ein Experiment gestartet: Statt den klassischen 8 Stunden, arbeiteten die Mitarbeiter nur 6 Stunden. Unter anderem haben das Toyota-Werk in Göteborg, das Svartedalen-Heim in Göteborg und Svartedalen-Heim in Mölndal mitgemacht (...) Bei allen war die Mitarbeiterzufriedenheit höher, Krankmeldungen geringer und die Wirtschaftlichkeit konnte sich leicht bis deutlich verbessern (...) Das Toyota-Werk in Göteborg erzielte nur positive Ergebnisse mit dem 6-Stunden-Tag: Gleiche Produktivität bei zwei Stunden weniger Arbeitszeit, gesteigerter Umsatz und zufriedenere Mitarbeiter – bestärkt durch dieses positive Ergebnis setzt das Toyota-Werk in Göteborg nun schon seit 14 Jahren auf den 6-Stunden-Tag.”

Aus einer Studie aus Großbritannien geht hervor, dass der Großteil der Arbeitnehmer an einem 8-Stunden-Tag effektiv nur zwei Stunden und 53 Minuten arbeiten kann. Eine vollständige Konzentration über acht Stunden sei nicht möglich. Damit steht fest: Je weniger wöchentliche Arbeitsstunden, desto produktiver der Arbeitnehmer.

Doch in Deutschland geht der Trend in einer andere Richtung. In zahlreichen Branchen wird das Arbeitszeitgesetz aufgrund des Corona-Virus aufgeweicht. Der 12-Stunden-Tag, die 60-Stunden-Woche und Arbeit an Sonn- und Feiertagen ist nun erlaubt. Angeblich nur bis zum 30. Juni 2020.

Mehr zum Thema:

12-Stunden-Arbeitstag kommt: Millionen Deutsche werden psychisch krank

Neue Verordnung: Frist für 60-Stunden-Woche darf verlängert werden

Bundesregierung plant Einführung des 12-Stunden-Arbeitstags

 

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Wie Analysten die Zukunft nach dem Crash bewerten
28.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen rund um die Novo Nordisk-Aktie haben Anleger verunsichert und den Blick auf Chancen und Risiken neu geschärft....

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krise: Trumps wechselhafte Politik erschüttert Vertrauen
28.11.2025

Die diplomatischen Bemühungen in Genf zeigen, wie stark der Ukrainekrieg inzwischen von wechselhaften Signalen aus Washington geprägt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Forschungsdominanz: Wachsende Risiken für Europas Sicherheit
28.11.2025

China treibt den globalen Technologiewandel voran und zwingt Europa zu einer strategischen Neubewertung seiner Abhängigkeiten. Welche...

DWN
Politik
Politik Sicherheitsgarantien Ukraine: Warum Washington plötzlich auf einen Deal drängt
27.11.2025

Wachsende Irritationen in Europa treffen auf ein Washington, das den Ton sichtbar verschärft und ein Friedensabkommen zur Bedingung für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie von KfW Research: Industriestandort Deutschland benötigt mehr Wagniskapital
27.11.2025

Deutschlands Industrie steht unter Druck: KfW Research sieht schrumpfende Wertschöpfung und zu wenig Risikokapital. Chefvolkswirt Dirk...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer mehr Arbeitsplätze wandern ins Ausland ab: Wirtschaftsstandort Deutschland wackelt
27.11.2025

Hohe Preise für Energie, belastende Lohnnebenkosten, eine ausufernde Bürokratie und politische Vorgaben des Staates: Immer mehr Firmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Microsoft-Aktie im Fokus: Rekordinvestitionen in Cloud und KI stärken das Wachstum
27.11.2025

Microsoft setzt mit massiven Investitionen in Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz auf Wachstum und Innovation. Können diese...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundespräsident Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht ausschöpfen
27.11.2025

Krieg, Machtverschiebungen und zähe Entscheidungen in der EU belasten die Wirtschaftsmacht Europa. Auf dem Wirtschaftsforum in Madrid...