Politik

Röttgen outet sich als großer Fan von Jens Spahn

Der mittlerweile umstrittene CDU-Politiker Norbert Röttgen meint: „Wenn ich Vorsitzender werde, wird Jens Spahn weiter eine zentrale Figur in der Partei und in der Regierung sein“. Warum die gesamte CDU um die Gunst des Gesundheitsministers buhlt, bleibt unklar.
31.12.2020 16:38
Aktualisiert: 31.12.2020 16:38
Lesezeit: 1 min
Röttgen outet sich als großer Fan von Jens Spahn
Der Kandidat für den Vorsitz der CDU Deutschlands, Norbert Röttgen, sitzt in einem Online-Video-Talkformat, in dem live aus dem Konrad-Adenauer-Haus Fragen der CDU-Mitglieder beantwortet werden. (Foto: dpa) Foto: Bernd von Jutrczenka

Der Unionspolitiker Norbert Röttgen will im Falle seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden seinem Parteikollegen Jens Spahn einen Platz im CDU-Präsidium garantieren. „Wenn ich Vorsitzender werde, wird Jens Spahn weiter eine zentrale Figur in der Partei und in der Regierung sein“, sagte Röttgen im „Welt“-Interview (Donnerstag) über den Bundesgesundheitsminister. „Er wird ganz sicher dem nächsten Präsidium der Partei angehören.“

Spahn tritt bei der Vorsitzendenwahl im Januar nicht selbst an, sondern im Tandem mit Armin Laschet - er würde also Vizechef, sollte der NRW-Regierungschef Parteivorsitzender werden. Spahn hat sich mit seinem Corona-Krisenmanagement bei vielen Bürgern Sympathien erworben, seine Umfragewerte sind gut, nicht wenige sähen ihn gerne als künftigen CDU-Chef. Eine eigene Kandidatur für den Parteivorsitz hat der Gesundheitsminister jedoch immer wieder ausgeschlossen.

Mehr zum Thema: Der Unantastbare: Jens Spahn kann machen und sagen, was immer er will

Röttgen bezeichnete es in dem Interview als zentrale Zukunftsfrage der Union, dass Frauen gleichermaßen an den wichtigen Schaltstellen der Partei vertreten sein müssten. „Ich halte die paritätische Beteiligung von Frauen und Männern auf allen Ebenen der Partei für die wichtigste Modernisierungsaufgabe der CDU.“ Die CDU falle „als Partei aus der Zeit“, wenn sie dies nicht hinbekomme. „Wir verzichten auf so viel Potenzial. Man wird in zehn Jahren zurückblicken und sich darüber wundern, dass das überhaupt so lange infrage stand.“

Mehr zum Thema: Was hatte Gesundheitsminister Spahn mit Stephen Bannon besprochen?

Nach Angaben der Frauen-Gruppe in der Unions-Fraktion indes dürfte der angestrebte Frauen-Zuwachs auch in der nächsten Legislaturperiode ausbleiben. „Wir werden wohl nicht mehr werden als die jetzigen 51 Frauen in der Fraktion“, sagte die Gruppen-Vorsitzende Yvonne Magwas den Partner-Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Südwest Presse, Schwäbische Zeitung, Märkische Oderzeitung, Lausitzer Rundschau). Der Frauenanteil in der Unionsfraktion war bei der letzten Bundestagswahl auf rund 20 Prozent abgesunken. Noch seien die Nominierungsverfahren nicht abgeschlossen, sagte die sächsische CDU-Abgeordnete weiter. „Aber ich habe mir mal eine Übersicht machen lassen für die Wahl 2021. Und das sieht nicht gerade rosig aus.“

Mehr zum Thema:

Jens Spahn gibt Fehleinschätzung zu: Jetzt muss er die Konsequenzen ziehen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Frankreichs Schulden bedrohen Europa: Kommt jetzt die Eurokrise zurück?
23.11.2025

Steigende Zinsen, explodierende Schulden, nervöse Märkte: Europa erlebt ein gefährliches Déjà-vu. Immer mehr Experten warnen vor einer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 645 Millionen Euro Verlust: Cannabis-Betrug und Geldwäsche-Netzwerk erschüttern Europa
23.11.2025

Europa ist von einem der größten Cannabis-Investmentbetrugsfälle der letzten Jahre erschüttert worden, der Anleger in mehreren Ländern...

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Friedensplan: Welche Aktien vom Ende des Ukraine-Krieges profitieren könnten – und welche nicht
23.11.2025

Frieden bedeutet nicht nur geopolitische Stabilität, es zieht auch ein gigantisches Investitionsprogramm nach sich. Wer auf die richtigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritische Rohstoffe: Ein Fund in Grönland sorgt für Streit
23.11.2025

In einer abgelegenen Mine in Westgrönland wurden gleich mehrere kritische Rohstoffe entdeckt, die für Mikrochipproduktion, Rüstung und...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-Aktien im Aufschwung: Welche Chancen Anleger jetzt nutzen können
23.11.2025

Die Kapitalmärkte befinden sich im Umbruch, Investoren suchen verstärkt nach stabilen Alternativen. Europa gewinnt dabei durch Reformen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...

DWN
Technologie
Technologie Experten warnen vor 2035: Plug-in-Hybride sind ein Weg ins Nichts
23.11.2025

Ein neuer französischer Bericht rüttelt an der europäischen Autoindustrie. Plug-in-Hybride gelten darin als teurer, klimaschädlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...