Weltwirtschaft

Betreiber des Eurostar-Zuges in akuter Geldnot

Lesezeit: 1 min
26.01.2021 09:37
Der Zugbetreiber Eurostar befindet sich in akuter Geldnot. Schon im April sollen alle Reserven aufgebraucht sein, berichten Zeitungen.
Betreiber des Eurostar-Zuges in akuter Geldnot
Ein Eurostar-Zug. (Foto: dpa)
Foto: Andy Rain

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Frankreich hat Unterstützung für den Zugbetreiber Eurostar signalisiert, der wegen der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten war. Der Eurostar-Schnellzug verbindet London mit dem Kontinent. „Wir arbeiten in Verbindung mit den Engländern an Hilfsmechanismen(...)“, sagte der Beigeordnete Minister für Verkehr, Jean-Baptiste Djebbari, am vergangenen Donnerstag in einem Ausschuss der französischen Nationalversammlung in Paris. „Das Verkehrsaufkommen ist heute recht schwach“, bilanzierte er. Die Nationalversammlung ist das Unterhaus des französischen Parlaments.

Fahrgastzahlen brechen ein

Paris ist bei der Rettung besonders gefordert. Eurostar gehört zu 55 Prozent dem staatlichen französischen Bahnkonzern SNCF. Die britische Regierung hatte ihre Anteile 2015 an private Unternehmen verkauft.

Die Eurostar-Betreibergesellschaft kämpft nach eigenen Angaben ums Überleben, seit der Betrieb in der Coronavirus-Pandemie deutlich eingeschränkt wurde. Die Fahrgastzahlen brachen um 95 Prozent ein. Statt täglich 50 Zugverbindungen fährt inzwischen nur noch ein Zug pro Tag in jede Richtung auf den Strecken zwischen London und Paris sowie zwischen London und Amsterdam via Brüssel.

Wie der Wirtschaftsblog Wolf Street berichtet, ist der Umsatz im vergangenen Jahr verglichen mit 2019 um etwa 80 Prozent zurückgegangen. Etwa 90 Prozent aller Angestellten befinden sich demnach in Kurzarbeit.

Verstärkt werden die Probleme von Eurostar durch die Quarantänevorschriften, welche sowohl Großbritannien als auch Frankreich für die jeweils aus dem anderen Land einreisenden Bürger verhängt haben. Die britische Zeitung The Telegraph zitiert Insider, denen zufolge das Unternehmen im April kein Geld mehr haben wird, obwohl die Anteilseigner schon einmal 200 Millionen Euro beigesteuert hatten.


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